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Wirtschaft
Bayer zahlt 10 Mrd. Dollar
Vergleich legt 75 Prozent der Glyphosat-Klagen bei
Am vergangenen Mittwoch gab der Leverkusener Bayer-Konzern bekannt, dass er in Sachen Glyphosat eine Reihe von Vereinbarungen getroffen habe. So wird das Unternehmen 8,8 bis 9,6 Mrd. US-Dollar zahlen, um die aktuellen Glyphosat-Fälle beizulegen. Damit würden etwa 75 Prozent der Verfahren zum Abschluss gebracht – wobei in der Pressemeldung von insgesamt etwa 125.000 eingereichten und nicht eingereichten Klagen die Rede ist. Dazu kommen 1,25 Mrd. US-Dollar für potenzielle künftige Klagen. In diesem Zusammenhang stimmte Bayer der Einrichtung eines unabhängigen Wissenschaftsgremiums zu, das die Frage klären soll, ob Glyphosat Krebs verursacht oder nicht.
Der Anwalt Kenneth Feinberg, der als Schlichter auftrat, äußerte gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, dass nach seiner Erfahrung auch die offenen Fälle innerhalb weniger Monate in einem Vergleich münden würden.
Nicht Teil des Vergleichs sind die drei Fälle, die bereits vor Gericht verhandelt wurden; diese werden weiter die Berufungsverfahren durchlaufen. Der weitere Prozessverlauf sei für das Unternehmen wichtig, heißt es, weil die Berufungsverfahren rechtlich eine Orientierung für mögliche künftige Verfahren geben würden.
In der Pressemeldung wird betont, dass die getroffenen Vereinbarungen „keinerlei Eingeständnis einer Schuld oder eines Fehlverhaltens“ enthielten. Der Vergleich sei aber, so Bayer-Chef Werner Baumann, „wirtschaftlich sinnvoll – verglichen mit den erheblichen finanziellen Risiken eines fortgesetzten langjährigen Rechtsstreits sowie den damit verbundenen negativen Auswirkungen auf unsere Reputation und unser Geschäft“. |
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