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Wirtschaft
Zur Rose übernimmt Apotal
Weitere Konzentration im Arzneimittelversandhandel
Die Versandapotheke im niedersächsischen Bad Rothenfelde erwirtschaftete laut Pressemitteilung 2019 einen Umsatz von 157 Mio. Euro. Mit der Akquise sollen 1,1 Mio. zusätzliche Kunden von Apotal auf die Zur Rose-Gruppe übergehen. Diese habe damit dann über 8 Mio. aktive Kunden. Bei der DocMorris-Mutter setzt man mit der Übernahme auf Skaleneffekte und Größenvorteile, die die „Einführung weiterer digitaler Gesundheitsangebote, inklusive des elektronischen Rezepts, sowie den weiteren Ausbau zur eHealth-Plattform“ unterstützen. Neben der auf OTC-Produkte spezialisierten Versandapotheke betreibt Apotal ein Netzwerk für Diabetes-Patienten.
Apotal-Gründer Heinz-Peter Fichter wird durch die Transaktion Aktionär der Zur Rose-Gruppe. Der Kaufpreis, der je nach Erreichen bestimmter Wachstums- und Profitabilitätsziele dem bis zu 0,4-Fachen des geplanten Umsatzes 2020 entsprechen kann, wird aus bestehenden Barmitteln sowie bis zu 60 Prozent durch die Ausgabe neuer Aktien finanziert. Fichter bleibt als Berater dem Unternehmen erhalten. Sein Sohn Henning Fichter wird weiterhin in leitender operativer Funktion der übernommenen Aktivitäten und zukünftig auch als Geschäftsführer des Diabetes-Bereichs tätig sein.
Die Transaktion muss vom Bundeskartellamt genehmigt werden. Ihr Abschluss wird für das 3. Quartal 2020 erwartet. Angesichts des in Deutschland geltenden Fremdbesitzverbots, das Kapitalgesellschaften nicht als Apothekeninhaber zulässt, muss Zur Rose bei den Übernahmen teilweise zu abenteuerlichen Konstruktionen greifen. Auch bei Apotal heißt es, es würden nur „die Versandaktivitäten der Online-Apotheke“ übernommen. |
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