Gesundheitspolitik

Ja zur Apothekenimpfung

Umfrage: Durch Corona gewinnt Prävention an Bedeutung

cha | Ab Herbst sollen die ersten Modellprojekte zur Grippeimpfung in der Apotheke anlaufen. Da ist es gut zu wissen, dass in der Bevölkerung eine große Bereitschaft besteht, sich in der Apotheke impfen zu lassen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage, bei der jeder Zweite äußerte, dass er vorbeugende Dienstleistungen wie zum Beispiel Impfungen auch in der Apotheke wahrnehmen würde.

Wie hat Corona das Gesundheits­bewusstsein der Deutschen verändert? Das war Thema einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey, die im Auftrag von Pfizer Deutschland durchgeführt wurde. Und tatsächlich: 44 Prozent der Deutschen halten Präventionsmaßnahmen wie Impfen seit Beginn der COVID-19-Pandemie für wichtiger als zuvor, 42 Prozent halten sie für gleich wichtig wie in Vor-Corona-Zeiten. Dabei sind allerdings nur knapp 60 Prozent der Befragten der Ansicht, dass unser Gesundheitssystem gut darin ist, Krankheiten vorzubeugen. Dagegen finden knapp 80 Prozent der Befragten, dass das deutsche Gesundheitssystem gut darin ist, Krankheiten zu behandeln.

Gewünscht sind Informationen und Bonusprogramme

Doch was würde dazu beitragen, dass Präventionsmaßnahmen wie Impfungen mehr genutzt werden? 37 Prozent der Befragten wünschen sich bessere Informationen über Prävention, gefolgt von Bonusprogrammen, beispielsweise durch die Krankenkassen (27 Prozent). Knapp jeder Vierte würde eine Präventions-App nutzen und jeder Fünfte zusätzliche Angebote in Apotheken.

Mehr Interesse an Impfungen durch COVID-19

Die Coronakrise und die Hoffnung auf einen wirksamen Impfstoff hat offenbar auch die generelle Beurteilung von Impfungen deutlich beeinflusst. Immerhin 42 Prozent der Befragten finden die Grippeimpfung wichtiger als vor der COVID-19-Pandemie und 40 Prozent die Pneumokokkenimpfung. Aber auch Impfungen wie Tetanus und Masern, die mit Corona eigentlich nichts direkt zu tun haben, konnten an Zuspruch gewinnen.

Für Pharmazeuten besonders spannend ist die Frage, inwieweit die Apotheken als Ort der Prävention akzeptiert werden. Da ist es vor dem Hintergrund der im Herbst startenden Modellprojekte zu Grippeimpfungen in der Apotheke durchaus erfreulich, dass 52 Prozent der Befragten angeben, vorbeugende Dienstleistungen wie Impfungen auch in der Apotheke nutzen zu wollen.

Fensch: „Vorsorge muss einfacher werden“

„Leicht zugängliche Präventionsangebote sind entscheidend, wenn wir unser Gesundheitssystem zukunftsfähig machen wollen“, kommentiert Martin Fensch, Mitglied der Geschäftsführung von Pfizer Deutschland, die Umfrageergebnisse. Die Menschen hätten durch Corona die Notwendigkeit erkannt, mehr für die eigene Gesundheit zu tun. Fensch fordert daher: „Jetzt gilt es, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu setzen und Vorsorge einfacher zu machen.“ |

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