Gesundheitspolitik

Iberogast: Neue Ermittlungen

Zwei Ex-Bayer-Mitarbeiter im Visier der Staatsanwälte

dpa/az | Wegen eines Todesfalls, der möglicherweise mit der Einnahme des schöllkrauthaltigen Bayer-Arzneimittels Iberogast in Verbindung steht, ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft gegen zwei ehemalige Mitarbeiter des Leverkusener Konzerns.

Es gebe einen Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung in einem Fall sowie der fahrlässigen Körperverletzung in zehn Fällen, teilte die Behörde vergangene Woche mit. So geht es um den Fall einer 56-Jährigen, die 2018 mit Leberschäden ins Krankenhaus kam und an den Folgen einer Lebertransplantation starb. Sie soll zuvor Iberogast genommen haben. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob durch das Weglassen eines Warnhinweises auf dem Beipackzettel die Sorgfaltspflicht verletzt wurde und ein ursächlicher Zusammenhang mit der Mitteleinnahme und gesundheitlichen Beeinträchtigungen von Konsumenten besteht.

Bis 2018 enthielt der Iberogast-Beipackzettel keinen Hinweis auf die möglichen Leberschädigungen – obwohl das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte dies bereits 2008 verlangt hatte.

Eine Bayer-Sprecherin sagte, ihre Firma kooperiere mit den Behörden. Bayer gehe weiter davon aus, „dass im Zusammenhang mit den aufgetretenen Nebenwirkungen keine gesicherte Kausalität in Verbindung mit der Einnahme von Iberogast besteht“. |

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