Wirtschaft

AvP-Desaster: Jede zweite Apotheke rechnet mit hohen finanziellen Verlusten

APOkix-Umfrage: Betroffene Apothekenleiter fühlen sich unzureichend unterstützt / Geschäftslage der Apotheken bleibt stabil

eda | Mit der AvP-Pleite und ihren Folgen beschäftigt sich die ­aktuelle APOkix-Umfrage im Oktober 2020. Es wird deutlich, dass sich die betroffenen Apothekenleiter von der Politik nur unzureichend unterstützt fühlen und das allgemeine Vertrauen in die Rechenzentren geschwächt ist. Auch die Arzneimittelversorgung sehen viele Apotheker in Gefahr.

90 Prozent der befragten Apothekenleiter sind sich einig, dass die von der Insolvenz des Apothekenrechenzentrums AvP betroffenen Apotheken aktuell nur unzureichend von Politik und den Banken unterstützt werden.

Vertrauen in Rechenzentren erschüttert

Statt Kredite fordern 86 Prozent einen staatlichen Rettungsschirm. 65 Prozent der befragten Apothekenleiter sehen infolge der Pleite sogar die Arzneimittelversorgung in Deutschland in Gefahr. Knapp zwei Drittel geben außerdem zu, dass die Insolvenz des Rechenzentrums AvP dazu geführt hat, dass auch das Vertrauen in andere Rechenzentren gesunken ist.

Mehr als die Hälfte der von der Insolvenz betroffenen Befragten (56 Prozent) gibt an, dass sie aufgrund der Insolvenz des Rechenzentrums AvP mit hohen finanziellen Verlusten in der eigenen Apotheke rechnen müssen. Dass die Kreditlinien und Überbrückungskredite zu einem Ausgleich der Liquiditätsengpässe führen – darauf hoffen 45 Prozent der betroffenen Apothekenleiter.

Nur 37 Prozent haben rechtlichen Beistand

Für ein Drittel ist die AvP-Insolvenz ein existenzbedrohenendes Ereignis. Doch ebenfalls nur 30 Prozent nehmen in naher Zukunft die sogenannten Soforthilfen anderer Rechenzentren in Anspruch. Darüber hinaus haben nur 37 Prozent der von der Insolvenz betroffenen Apotheken bisher rechtlichen Beistand gesucht.

Der Index für die aktuelle Lage steigt leicht um einen Punkt. Der Index für die erwartete Geschäftslage sinkt gegenüber dem Vormonat um 0,1 Punkte.

Geschäftslage bleibt stabil

Eine leichte Veränderung ist im Konjunkturindex für die aktuelle Geschäftslage im Oktober zu erkennen: Im Vergleich zum Vormonat steigt dieser leicht an – um einen Punkt auf 65,7 Punkte.

Verglichen zum Vorjahresmonat ist dennoch ein deutliches Minus von 16,3 Punkten zu verzeichnen. Die Einschätzung der erwarteten Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten verändert sich im Vergleich zum Vormonat kaum. Der Index sinkt gegenüber dem Vormonat nur leicht, um 0,1 Punkte auf 56,6. |

APOkix wird vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) initiiert und durchgeführt, die Noweda eG unterstützt APOkix im Rahmen eines Sponsorings, Medienpartner ist der Deutsche Apotheker Verlag.

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