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Gesundheitspolitik
DocMorris: Lange bleibt dran
Enttäuschung über Antwort der EU-Kommission
Der SPD-Europaabgeordnete Bernd Lange hinterfragt derzeit das Geschäftsmodell von DocMorris. Im vergangenen Jahr hatte der Abgeordnete aus Niedersachsen kritische Fragen über den EU-Versender an die EU-Kommission geschickt. Dabei ging es u. a. um Wettbewerbsverzerrung und um die unbeantwortete Frage, wer die EU-Versender jenseits der niederländischen Grenze überhaupt kontrolliert.
Die Antwort der EU-Kommission liegt inzwischen vor und fällt recht kurz aus. Der neu ernannte Kommissar für den Binnenmarkt, der Franzose Thierry Breton, hat sich des Themas angenommen und weist u. a. auf die Zulassung von DocMorris in den Niederlanden als Online-Apotheke hin. Ob mit dieser Zulassung auch Kontrollen durch niederländische Behörden einhergehen, lässt Breton unbeantwortet. Insgesamt spricht er die Überwachung der EU-Versender gar nicht an, sondern verweist nur auf die Sanktionsmöglichkeiten der EU-Staaten, wenn Online-Apotheken gegen die Zulassungsregeln verstoßen.
Der SPD-Politiker Bernd Lange ist enttäuscht von dieser Antwort. Er kündigt an, in der Sache aktiv zu bleiben. Gegenüber DAZ.online erklärte er auch, warum er sich derzeit so vehement für die Rechte der Vor-Ort-Apotheken in Deutschland einsetzt. Lange wörtlich: „Die Antwort der EU Kommission hat mich ernüchtert, da lediglich auf ein altes Urteil und die Zuständigkeit der niederländischen Behörden verwiesen wurde. Jeglicher auch noch so kleine Ansatz einer ergebnisoffenen Neubewertung wird somit von vornherein im Keim erstickt. Das halte ich, gerade da es sich um den Gesundheitsbereich handelt, für ein falsches Signal. Und deshalb werde ich auch an dem Thema dranbleiben. Für mich sind Apotheken und ihre persönlichen Beratungsleistungen Teil der Daseinsvorsorge und dementsprechend sollte auch der ordnungspolitische Rahmen aussehen. Der freie Markt kann nicht immer das Allheilmittel sein. Bei allem teilweise auch berechtigten Trend zur Digitalisierung, das Beispiel Amazon führt uns allen vor Augen, welche Folgen das für kleinere und mittlere Unternehmen hat.“ |
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