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Pandemie Spezial
Mut zur Maske
Eine Randnotiz von DAZ-Chefredakteur Dr. Armin Edalat
Es gab diesen einen (und vielleicht einzigen) Moment Anfang April während einer Pressekonferenz im Weißen Haus, wo man ein wenig Mitgefühl für Donald Trump haben konnte, als er meinte: „Eine Gesichtsmaske zu tragen, wenn ich Präsidenten, Ministerpräsidenten, Diktatoren, Könige, Königinnen grüße, ich weiß nicht, irgendwie sehe ich das für mich selbst nicht.“
Vielleicht steckt aktuell in den meisten von uns ein kleiner Schweinehund namens Trump. Das Gesicht in der Öffentlichkeit mit einer Maske zu bedecken, kostet manchen weit mehr Überwindung als sich am Nacktstrand zu entblößen.
An Masken waren wir in unserem Alltag bisher nicht gewöhnt – außer in der Karnevalszeit und bei Banküberfällen. Medizinische Masken kommen häufig dann zum Einsatz, wenn Menschen ernsthaft erkrankt sind oder die Gefahr für Infektionen besteht. Das wollen wir nicht wahrhaben und am liebsten aus unserem Umfeld verdrängen.
Bemerkenswert, dass sich im asiatischen Kulturraum dagegen eine ganz andere Einstellung zu dem Thema etabliert hat!
Und weil medizinische Masken so chic wie weiße Tennissocken sind (wobei diese ja allmählich wieder in Mode kommen), haben die letzten Wochen neben Solidarität auch zu einer ganzen Menge Kreativität im Land geführt: Die individuelle Community-Maske als Statement – man(n) trägt nicht mehr Schlips, sondern „Maske Marke Eigenbau“.
Ist das die neue Welt, in der wir gut und gerne leben wollen? Nein, sicher nicht. Und deshalb sollte die Maskenparade uns und vor allem die Politik nicht dazu verleiten, wirkungsvollere Exit-Strategien aus den Augen zu verlieren. Die trügerische Sicherheit, der fehlende Eigen- und mangelhafte Fremdschutz bei allen Formen von Textilmasken werden uns langfristig noch um die Ohren fliegen.
Das weiß natürlich ein Präsident der Vereinigten Staaten: Beim Ritt durch die Weiten des Wilden Westens bekam man schon damals trotz Mundschutz Sand zwischen die Zähne – und Sandkörner sind bekanntlich größer als Viren, kommentierte jüngst ein Leser online.
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