Prisma

Bessere Ernährung hilft

Höherer Eisengehalt lindert Anämien

Foto: Harvestplus

In Ruanda leidet jede fünfte Frau im gebährfähigen Alter ­unter Anämien. Die Studie zeigt, dass Maßnahmen mit hohem ­Patientennutzen nicht immer kostspielig sein müssen.

us | In armen Regionen der Welt können die Menschen oft nur auf eine einseitige Ernährung zurückgreifen. Zu Mangelerkrankungen wie der Anämie kann es dann kommen, wenn die zur Verfügung stehenden Lebensmittel nicht genügend Eisen enthalten. ­Anämien sind besonders für Frauen im ­gebärfähigen Alter problematisch und äußern sich unter anderem durch eine schnelle Ermüdbarkeit bei körper­lichen Belastungen. In Ruanda haben Wissenschaftler untersucht, ob die ­Behandlung von Eisenmangel mit einer bestimmten Bohnensorte gelingen kann. Dazu führten sie eine randomisierte, kontrollierte Doppelblindstudie mit 125 Studentinnen zwischen 18 und 26 Jahren durch. Bei allen ­Probandinnen war ein Eisenmangel mit einer Serumkonzentration des Eisenspeicherproteins Ferritin von unter 20 µg/l diagnostiziert worden. Neben Ferritin wurden auch andere Biomarker wie Hämoglobin und verschiedene Entzündungsmarker analysiert. Über einen Zeitraum von 18 Wochen erhielten alle Frauen zwei Mahlzeiten täglich, die je 175 g Bohnen enthielten. Die Bohnen der Kontrollgruppe hatten einen Eisengehalt von 50,6 mg/kg. Die Behandlungsgruppe erhielt Bohnen, die auf einen erhöhten Eisengehalt von 86,1 mg/kg gezüchtet worden waren. Zu Beginn und am Ende der Behandlung absolvierten alle Probandinnen einen Leistungstest auf dem Fahr­radergometer. Die statistische Aus­wertung der Studie, die bereits 2013 durch­geführt worden war, ergab, dass die Behandlungsgruppe nach 18 ­Wochen sowohl signifikant höhere Eisen-­Körperreserven, als auch höhere ­Hämoglobin- und Ferritinspiegel aufwies. Außerdem benötigten die Frauen mit höheren Hämoglobinwerten weniger Energie, um den Leistungstest zu bestehen. Die in „The Journal of ­Nu­trition“ publizierte Studie zeigt, dass bereits kleine Anpassungen der Ernährung dazu beitragen können, die Bevölkerungen in ­armen, ländlichen Gegenden vor Mangelerkrankungen zu schützen. |

Literatur

Luna SV et al. Increased Iron Status during a Feeding Trial of Iron-Biofortified Beans Increases Physical Work Efficiency in Rwandan Women. The Journal of Nutrition 131, 2020:676S. doi:10.1093/jn/nxaa016

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