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Zahl der Woche: 50 Prozent
Diese Zahlen hat das an der Universität Freiburg angesiedelte Giftinformationszentrum aktuell mitgeteilt. Die Einrichtung ist für ganz Baden-Württemberg zuständig und rund um die Uhr im Einsatz. Seit Jahresbeginn wurden 1400 Anrufe mehr als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahrs verzeichnet, erklärte die Leiterin des Giftinformationszentrums, Dr. Maren Hermanns-Clausen. Die Corona-Krise sei zwar nicht der alleinige Auslöser, sie habe zur steigenden Zahl der Anrufe aber wesentlich beigetragen, vor allem durch eine Zunahme von Giftunfällen in privaten Haushalten. Die Zahl der Anrufe wegen Suizidversuchen und Drogenmissbrauch sei dagegen annähernd gleich geblieben.
„Wir spüren, dass die Menschen daheim bleiben und dass nun Mittel in den Haushalten sind, die es früher in dieser Menge dort nicht gab“, so die Medizinerin. Die Gefahr, dass Giftiges nicht korrekt verwendet werde oder in die Hände von Kindern gelange, sei entsprechend gestiegen: „Meist geht es um Kinder zwischen sechs Monaten und vier Jahren, die Mittel eingenommen haben und so möglicherweise zum Notfall werden.“ Haushaltsprodukte wie Reiniger oder Desinfektionsmittel würden von diesen getrunken oder gelangten in die Augen.
Im vergangenen Jahr zählte der Giftnotruf den Angaben zufolge 28.500 Anrufe. Nur in zwei Prozent der Fälle 2019 ging es um Desinfektionsmittel.
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