DAZ aktuell

Keine vorschnelle Zulassung

AkdÄ-Chef zu Remdesivir

cel/ral | AkdÄ-Chef Professor Wolf-Dieter Ludwig warnt vor einer zu schnellen EU-Zulassung von Remdesivir bei COVID-19. Die EMA erlaubt das erste Arzneimittel bislang nur in klinischen Studien oder Härte­fallprogrammen, kündigte jedoch jüngst die baldige Zulassung an.
Foto: imago images/Metodi Popow

„Wir wissen noch viel zu wenig über die Nebenwirkungen“, sagt der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ), Professor Wolf-Dieter Ludwig. Das einzige, was Remdesivir bisher gezeigt habe, sei eine um vier Tage kürzere Krankheitsdauer. Das Mindeste müsse doch sein, dass Patienten weniger schwer erkranken, so Ludwig in einem Tagesschau-Beitrag. Remdesivir ist das erste zugelassene Arzneimittel bei COVID-19. In den Vereinigten Staaten hat der RNA-Polymerase-Inihibitor, der ursprünglich gegen Ebola entwickelt worden war, bereits seit 1. Mai 2020 eine Notfallgenehmigung. Remdesivir darf demnach im Krankenhaus eingesetzt werden, solange die Pandemie andauert. Auch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft das Gilead-Präparat. Vor wenigen Tagen kündigte sie an, dass Remdesivir kurz vor einer bedingten Marktzulassung in der EU stehe. Ludwig fürchtet, dass die Forschungsanstrengungen zu dem Arzneimittel leiden, wenn es dazu tatsächlich kommt. Zudem kritisiert der AkdÄ-Chef, dass Studienstandards derzeit nicht eingehalten würden. Unklar sei zudem, wann Remdesivir am besten gegeben werden soll. |

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