- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 30/2020
- Die Krise in Verl ...
Aus den Ländern
Die Krise in Verl erfolgreich gemanagt
Großes Engagement von Ärzten und Apothekern in der Corona-Krise
In den vergangenen Wochen ist der Fachbereich Jugend dafür zuständig gewesen, die medizinische Versorgung der Menschen sicherzustellen, die ihr Viertel nicht verlassen durften, damit sich die Infektionswelle nicht weiter ausbreiten konnte. Und selbst wenn sie heraus gedurft hätten – die Menschen, vornehmlich aus Südosteuropa, hätten nicht gewusst, wohin.
Mit Dolmetscher und Piktogrammen
„Sie kannten das deutsche Gesundheitssystem nicht, wussten nichts von Krankenversicherungen und davon, dass sie einen Arzt konsultieren und Arzneimittel auf Rezept bekommen können“, berichtet Patrick Bullermann. Ganz zu schweigen davon, dass ihnen die deutschen Sprachkenntnisse fehlten.
Die Kommune hat eine Versorgungsstation unmittelbar vor dem Zaun aufgebaut. Ärzte haben sich dort um Patienten aus dem Viertel gekümmert, immer unterstützt von einem Dolmetscher – und in enger Absprache mit den Apothekern vor Ort, insbesondere Claudia Scherrer, Kreisvertrauensapothekerin der Apothekerkammer in Gütersloh. Sie hat die Ärzte und Patienten in Fragen der Medikation beraten und informiert, Botendienste organisiert sowie Piktogramme auf die Packungen geklebt, um an die Einnahmehinweise und auch an die Maximaldosis, die beispielsweise bei Paracetamol lebenswichtig sein kann, zu erinnern. Täglich hat sie dort am Zaun in Verl ein paar Stunden verbracht.
„In der Krisensituation haben sich unsere dezentralen Strukturen vor Ort bewährt: die unmittelbare Zusammenarbeit mit dem Netz von Ärzten und stationären Apotheken, die direkte Absprache untereinander“, ist Patrick Bullermann überzeugt. „Allerdings“, fügt er hinzu, „braucht es dafür auch eine enorme Einsatzbereitschaft und hohes persönliches Verantwortungsbewusstsein aller Beteiligten.“ |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.