Entwarnung für Aluminium

dm | In vielen Deodorants werden Aluminiumsalze eingesetzt, welche den Schweißfluss blockieren und die Geruchsbildung hemmen sollen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) war lange Zeit unsicher, wie viel Aluminium bei der Anwendung eines Deodorants von der Haut aufgenommen wird. Am 20. Juli 2020 wurde vom BfR eine neue Stellungnahme zu Aluminium-haltigen Antitranspiranten mit dem Titel „Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Aluminium-Aufnahme über die Haut sind unwahrscheinlich“ herausgegeben. Basis sind zwei neue Humanstudien aus den Jahren 2016 und 2019. Laut dem BfR lieferte die Studie von 2019 den belastbarsten Wert für die Bioverfügbarkeit, welcher daher der neuen Risikobewertung zugrunde gelegt wurde. Zu berücksichtigen gilt, dass es neben der dermalen auch zu einer unbeabsichtigten inhalativen Aufnahme von Aluminium kommen kann, wenn Deo-Sprays angewandt werden. Vergleicht man den Beitrag der in­halativen mit der dermalen systemischen Exposition, so trägt die Ein­atmung signifikant zur Gesamtexposition bei. Die über die Inhalation verfügbaren Mengen sind aber dennoch sehr gering.

Vorsicht beim Grillen

Gleichzeitig mahnt das Institut weiter zur Vorsicht bei sauren und salzhaltigen Speisen und Getränken in Aluminiumfolie oder anderen Aluminium­behältern. Besonders achtgeben sollte man daher bei aufgeschnittenen Äpfeln, Tomaten, Rhabarber, Salz­heringen, mariniertem Fleisch oder Käse. Bei unsachgemäßer Verwendung könnte hier relativ viel Aluminium aufgenommen werden. Die Experten empfehlen, die Nutzung zu reduzieren oder zum Grillen wiederverwendbare Schalen aus Edelstahl zu bevorzugen.Zu hohe Aluminiumgehalte im Körper können nach derzeitigem Kenntnisstand negative Auswirkungen auf das Nervensystem, die Nieren und die Knochen haben. Laut BfR ist die Gesamtbelastung durch Aluminium in einigen Bevölkerungsgruppen zu hoch. Daran ändert auch die neue Bewertung der Deodorants nichts. |