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Arzneimittel und Therapie
Sinnvolle Kombination nach Fehlgeburt
Misoprostol und Mifepriston erleichtern die Nachsorge
mab | Ein Kind in der frühen Schwangerschaft zu verlieren, stellt für die Betroffenen ein großes Trauma dar. Um Infektionen zu verhindern, müssen die verbleibende Fruchthöhle und der tote Fötus entfernt werden. Neben der chirurgischen Ausschabung steht seit einigen Jahren auch die medikamentöse Nachbehandlung für betroffene Frauen zur Verfügung, welche mit weniger Blutungen und einer geringeren Infektionsgefahr verbunden ist. Die Betroffene bekommt dazu intravaginal 800 mg Misoprostol verabreicht. Das Prostaglandin-Derivat bewirkt eine Kontraktion des Uterus. Diese geht aber nicht zwangsläufig mit einer Öffnung des Muttermundes einher, sodass sich in den letzten Jahren in der Praxis etabliert hat, vor der Anwendung von Misoprostol zusätzlich 200 mg Mifepriston zu verabreichen, welches als kompetitiver Rezeptorantagonist den Muttermund öffnet. In einer im „The Lancet“ publizierten Studie wurden erneut die Wirksamkeit und Sicherheit der Kombinationstherapie untersucht. 357 Frauen bekamen dazu beide Wirkstoffe im Abstand von zwei Tagen verabreicht, die Kontrollgruppe mit 354 Frauen lediglich Misoprostol. In dem Patientenkollektiv, das beide Wirkstoffe bekommen hatte, waren signifikant weniger Frauen, bei denen nicht innerhalb von sieben Tagen nach Anwendung der Arzneimittel der Gestationssack abging, als in der Vergleichsgruppe (Relatives Risiko: 0,73, 95%-Konfidenzintervall: 0,54 bis 0,99; p = 0,043). Nur 17% der mit beiden Wirkstoffen behandelten Frauen benötigten nachfolgend zusätzlich eine Ausschabung, weil durch die Medikation die Fruchthöhle nicht spontan ausgeschieden wurde. Auch wurden nur bei 14% der behandelten Frauen zusätzliche Dosierungen von Misoprostol benötigt. Die Autoren schlussfolgern, dass eine Anwendung von Mifepriston sowohl 24 Stunden als auch 48 Stunden vor der Anwendung von Misoprostol sinnvoll ist. Aufgrund weniger unerwünschter Ereignisse kann die Anwendung weiterhin als sicher erachtet werden kann. |
Literatur
Barnhardt K. Medical management of miscarriage with mifepristone. The Lancet 2020. doi: 10.1016/S0140-6736(20)31789-X
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