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- DAZ 53/2020
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Die Seite 3
Was kommt, was geht ... was bleibt?
Es ist schwer, 2020 wirklich abzuschließen. Ein Jahr, in dem ein Virus, das anfangs sehr weit weg erschien, plötzlich allgegenwärtig wurde und ab dann unser Leben bestimmte. Die Corona-Pandemie wird uns auch ins Neue Jahr verfolgen. Abschütteln konnten wir sie nicht – weder durch die Maßnahmen noch durch die warme Jahreszeit. Auf einer Welle an hohen Infektions- und Todeszahlen werden wir nach 2021 getragen, mit der Hoffnung, dass es dann ein Licht am Ende des Tunnels gibt. Die Voraussetzungen dafür sind jedenfalls geschaffen: Mehrere Impfstoffkandidaten sind zugelassen, auch in der EU können jetzt die Impfungen starten.
Gerade deshalb wird uns Corona im Neuen Jahr weiter intensiv beschäftigen. Wenn die ersten Gruppen, priorisiert nach Lebensalter, Vorerkrankungen und Professionen, ihre Impfungen erhalten haben, werden sich ganz neue Fragen ergeben: Existiert eine langfristige Immunität? Welche Einschränkungen gelten noch für wen? Wie solidarisch werden wir weiterhin miteinander umgehen?
Zu Anfang der Corona-Krise und zum Ende dieses Jahres standen und stehen die Vor-Ort-Apotheken ganz besonders im Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung. Im Frühjahr waren es die verzweifelten „Hamsterkäufe“, die unzählige Kunden und Patienten in die Apotheken trieben. Doch anders als im übrigen Einzelhandel, wo irrationale Ängste Toilettenpapier, Mehl und Pasta knapp werden ließen, wurde in den Apotheken der Panik und den Fehlinformationen aktiv entgegengesteuert. Und neben der Beratung konnten die meisten Apotheken mit der Herstellung von Desinfektionsmitteln gefährlichen Lieferengpässen aktiv entgegensteuern. Wer weiß, wo wir heute ständen, wenn es diese pharmazeutische Leistung flächendeckend nicht gegeben hätte?
Mit der kostenlosen Verteilung von FFP2-Masken sind die Apotheken seit wenigen Wochen erneut „Hals über Kopf“ in die Hauptrolle des staatlichen Krisenmanagements geraten. Eine viel zu spät initiierte Aktion – oder eher ein Akt der Verzweiflung? „Wenn’s drauf ankommt“, scheint für die politischen Entscheider kein Weg an den öffentlichen Apotheken vorbeizuführen. Bei der langfristigen Sicherung des Versorgungssystems sind die Prioritäten allerdings anders gesetzt. Das in diesem Jahr in Kraft getretene Vor-Apotheken-Stärkungsgesetz bringt diese Schizophrenie deutlich zum Vorschein: Absage ans Rx-Versandverbot, Gleichpreisigkeit nicht in trockenen Tüchern, aber unklar honorierte pharmazeutische Dienstleistungen soll es geben.
Wir Apothekerinnen und Apotheker befinden uns also nach wie vor und gezwungenermaßen in einer Art Schwebezustand – hervorgerufen von der Politik und auch der Pandemie. Blicken wir mit dieser Ausgabe also zurück auf 2020 – ein Jahr, das die vergangenen Jahre in besonderer Weise in den Schatten gestellt hat.
Für 2021 wünschen wir Ihnen und uns ein glückliches Ende dieses Dauerkrisenmodus.
Ganz herzlich
Dr. Doris Uhl, Dr. Armin Edalat
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