Wirtschaft

GKV weist Defizit aus

Finanzreserven liegen noch bei 16,7 Mrd. Euro

ks/dpa | Die gesetzlichen Kranken­kassen haben im vergangenen Jahr insgesamt ein Defizit von rund 2,65 Mrd. Euro ausgewiesen. Ihre Finanzreserven lagen zum Stichtag 31. Dezember 2020 aber immer noch bei 16,7 Mrd. Euro. Auch der Gesundheitsfonds verbuchte ein Defizit von 3,49 Mrd. Euro, die Liquiditätsreserve lag zum Stichtag 15. Januar 2021 bei rund 5,9 Mrd. Euro.

Das geht aus den vorläufigen GKV-Finanzergebnissen für 2020 hervor, die das Bundesgesundheitsministerium am vergangenen Dienstag vorgelegt hat. Danach stiegen die Einnahmen der Kassen insgesamt um 4 Prozent auf 260 Mrd. Euro – die Ausgaben für Leistungen und Verwaltungskosten ebenfalls um 4 Prozent auf 262,6 Mrd. Euro. Aus dem Gesundheitsfonds flossen zur Bewältigung der Corona-Pandemie 12,2 Mrd. Euro, etwa für Ausgleichszahlungen für frei gehaltene Klinikbetten, Corona-Tests und Schutzmasken. Davon erstattete der Bund 9,9 Mrd. Euro an den Gesundheitsfonds.

Der Zuwachs der Beitragseinnahmen sei erheblich kleiner als in den Vorjahren ausgefallen. Deshalb sei es wichtig gewesen, dass der Bund die Einnahmen des Gesundheitsfonds durch einen Zuschuss von 3,5 Milliarden Euro stabilisiert habe, erläuterte das Ministerium.

Ein Blick auf die Ausgabenseite zeigt: Nicht nur im Arzneimittel­bereich war die Entwicklung pandemiebedingt von deutlichen Schwankungen geprägt. Gegenüber der jeweiligen Vorjahres­periode stiegen die Ausgaben im 1. Quartal 2020 um 5,6 Prozent, im 2. Quartal sanken sie unter den Auswirkungen des Lockdowns hingegen um 1,0 Prozent. Die Ausgaben legten im 3. Quartal infolge der Abflachung des Infektionsgeschehens um 8,6 Prozent und im 4. Quartal mit dem Lockdown ab Mitte November um 3,6 Prozent zu.

Die Ausgaben für Arzneimittel stiegen um 5,4 Prozent. Hier haben sich die unterjährig deutlichen Ausgabenzuwächse im Jahresverlauf abgeflacht. Auch die Absenkung der Mehrwertsteuer in der zweiten Jahreshälfte führte zu Entlastungen.

Die endgültigen Finanzergebnisse sollen Mitte Juni vorliegen. |

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