Gesundheitspolitik

Mittler in die digitale Welt

Dr. Christine Ahlheim

Ein Ende der Pandemie scheint greifbar, und um zur Normalität zurückzukehren, ist es vielfach notwendig, eine Impfung gegen COVID-19 nachzuweisen. Dazu gilt es, bei vielen Millionen Geimpften den gelben Impfpass bzw. die Bescheinigung des Impfzentrums in die digitale Welt zu überführen. Wieder einmal, wie bei der Versorgung mit FFP2-Masken und bei den Bürgertests, ist nun die Hilfe der Apotheker gefragt. Deren Kompetenz ist dabei, auch wenn es sich nicht um eine klassische pharmazeutische Dienstleistung handelt, durchaus nützlich. Denn schließlich müssen die vorgelegten Dokumente auf Echtheit überprüft werden, und darin sind die Apotheker geübt.

Die neue Aufgabe dürfte jede Menge Arbeit mit sich bringen, da viele Geimpfte lieber rasch die Apotheke aufsuchen, statt auf Post vom Impfzentrum zu warten oder darauf, dass sich die Ärzte beteiligen. Aber darin liegt durchaus eine Chance: Zum einen dürften etliche Menschen den Weg in die Offizin finden, die ansonsten nie zu sehen sind. Falls sie zufrieden sind, werden sie womöglich mit weiteren Anliegen wiederkommen. Zum anderen, und das ist noch viel wichtiger, kann sich die Apo­theke als Mittler in die digitale (Gesundheits-)Welt präsentieren. Wer mit seinem gelben Impfpass in die Apotheke hineingeht und sie mit einer App oder einem ausgedruckten QR-Code wieder verlässt, dürfte verstanden haben, dass Digitalisierung nicht nur jenseits der nieder­ländischen Grenze, sondern auch in der direkten Nachbarschaft gelebt wird. Und dass er zukünftig mit seinem E-Rezept auch dort am besten aufgehoben ist, wo man nicht nur Interesse an seinem Zugangscode, sondern auch an ihm persönlich hat.

Dr. Christine Ahlheim

 

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