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Gesundheitspolitik
Große Erwartungen bei Zur Rose
Viel Optimismus bei Investorenveranstaltung
Dieser Markt habe in den betrachteten europäischen Ländern zusammen ein jährliches Umsatzvolumen von 146 Milliarden Schweizer Franken (etwa 134 Milliarden Euro). Der E-Commerce-Anteil sei bisher minimal und damit sehr steigerungsfähig. Die Zur Rose-Gruppe sieht sich als Marktführer beim E-Commerce mit Arzneimitteln in Deutschland bestens aufgestellt, um eine Spitzenstellung zu erreichen. Die Einführung des E-Rezepts in Deutschland sei eine Gelegenheit, die sich nur „einmal im Leben“ biete. Der Anteil des gesamten Versandes am Rx-Markt in Deutschland betrage zwar nur etwa ein Prozent, aber etwa 20 Prozent am OTC-Markt.
Dazu wurden die Eckdaten zur Einführung des E-Rezepts in Deutschland präsentiert. Zunächst erwartet Zur Rose, dass weniger als 10 Prozent der E-Rezepte über die gematik-App übermittelt werden. Über 90 Prozent der Besteller würden einen Papierausdruck des Zugangscodes nutzen und diesen als Scan oder in anderer Weise übermitteln.
Die Einführung des E-Rezepts solle für eine Marketingkampagne genutzt werden, die sich vor allem auf die 9,8 Millionen OTC-Kunden von DocMorris stützt. Darunter seien über 2 Millionen Chroniker. Doch Zur Rose will nicht nur Arzneimittelversender sein, sondern sieht sein Erfolgsrezept in einem „Gesundheitsökosystem“. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit dem Telemedizin-Anbieter TeleClinic. So soll ein „nahtloses Konsumentenerlebnis“ über Telemedizin und Online-Pharmazie möglich werden. Die gesetzlich im Interesse des Verbraucherschutzes vorgesehene Trennung zwischen Arzt und Apotheke scheint dabei nicht zu interessieren.
Gesundheit mit nur einem Klick managen
Zur Rose vermittelt die Vision einer Welt, in der jeder seine Gesundheit „mit nur einem Klick“ managen könne. Dabei sollen weitere Kooperationspartner helfen. Als Beispiel wurde ein Ende März gestartetes Modellprojekt mit TeleClinic und Novo Nordisk zur Behandlung des Übergewichts angeführt. Durch die Arbeit in mehreren europäischen Ländern und mit leistungsfähiger Technik möchte Zur Rose die besten Angebote entwickeln und Europas führendes Gesundheitsökosystem bieten.
Das Zur-Rose-Management erwarte, dass der Marktanteil des Rx-Versandes in Deutschland innerhalb von drei bis fünf Jahren auf eine Größenordnung von etwa 10 Prozent steige und langfristig weiteres Potenzial habe. Das E-Rezept sei auch für die Rentabilität wichtig, weil der Deckungsbeitrag bei Papierrezepten 9 Prozent, bei E-Rezepten aber 14 Prozent vom Umsatz betrage. Bisher erwirtschafte der Konzern noch kein Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen. Auf mittlere Sicht solle dies aber etwa 8 Prozent betragen, bezogen auf einen deutlich erhöhten Umsatz von mehr als 4 Milliarden Schweizer Franken. Obwohl das Publikum von den Finanzmärkten meist an Geschäftszahlen interessiert ist, enthält die Präsentation nur wenige Daten über Ergebnisse, aber viele Pläne und Erwartungen zu Veränderungen im Arzneimittelmarkt. |
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