PCR-Tests in Apotheken

Wer in Österreich in eine Diskothek oder einen Club gehen will, muss seit vergangenem Donnerstag entweder geimpft sein oder ein aktuelles negatives PCR-Testergebnis vorlegen. Bereits am vergangenen Mittwoch kündigte die Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer Ulrike Mursch-Edlmayr im Gespräch mit der Nachrichtenagentur APA an, dass demnächst alle Apotheken in ganz Österreich, die derzeit schon Antigen-Tests durchführen – das sind rund zwei Drittel –, auch kostenlose PCR-Tests anbieten werden. Die Finanzierung der Gratis-PCR-Tests werde wie bei den Antigen-Tests über die Sozialversicherung abgewickelt, die sich das Geld dann vom Bund hole.

Für die Versicherten läuft es wie bisher, erklärt Mursch-Edelmayr: Nach einer Terminvereinbarung wird der Abstrich in der Apotheke vorgenommen, das Ergebnis bekommt man dann per SMS oder Mail, oder man kann es sich auch ausgedruckt abholen.

Die Kammerpräsidentin weist darauf hin, dass der Aufwand für die Apotheken sehr groß ist und sie „an der Grenze der Kosten­deckung” arbeiten. Auf Nachfrage der AZ teilt die Österreichische Apothekerkammer mit, dass pro Test 25 Euro bezahlt werden. Darin sei aber alles enthalten – Labor, Material, Personal, Logistik etc.

Laut einem ORF-Bericht gibt es Kritik aus der Ärzteschaft daran, dass die PCR-Tests kostenlos sein sollen. Danach plädiert der ober­österreichische Ärztekammerpräsident Peter Niedermoser dafür, dass Coronavirus-Tests ab Herbst kostenpflichtig werden sollen, da bereits die Impfung kostenlos sei. Dem widerpricht Mursch-Edlmayr: Sie sehe nicht, dass das Angebot der Apotheken die Impfstrategie torpediere. Aus Sicherheits- und Pandemiegründen sei es unumgänglich, dass ein gewisses Testangebot aufrechterhalten werde.

Zudem warnt der ORF, dass bei den PCR-Tests Vorsicht geboten sei. Bis die Probe ausgewertet sei, vergingen mindestens 24 Stunden, ein negatives Ergebnis sei 72 Stunden gültig, das gelte aber ab dem Zeitpunkt der Probenentnahme. |