- DAZ.online
- DAZ / AZ
- AZ 37/2021
- Zertifikate für ...
Gesundheitspolitik
Zertifikate für Drittimpfung diese Woche
Die Zahl der Drittimpfungen gegen COVID-19 wird in den kommenden Wochen deutlich ansteigen. Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) hatte sich schon Anfang August für das Angebot von Drittimpfungen an bestimmte Personengruppen ausgesprochen. Als Vorreiter startete Bayern bereits Mitte August mit Auffrischimpfungen u. a. für über 80-Jährige, andere Bundesländer sind bereits gefolgt. Mit einem neuerlichen Beschluss legte die GMK am 6. September nach: Darin wird der Kreis derjenigen, denen eine Drittimpfung angeboten werden soll, deutlich erweitert, u. a. um Pflegekräfte und medizinisches Personal. Mengenmäßig die größte Gruppe dürften dabei die über 60-Jährigen sein, die sich mindestens sechs Monate nach der vollständigen Impfung ihre dritte Dosis abholen können. „Der Nutzen einer vorsorglichen Auffrischimpfung für diese Personengruppe, für die ein hohes Risiko für schwere Verläufe bei einer COVID-19-Infektion besteht, ist bereits hinreichend belegt“, heißt es im GMK-Beschluss. Dass eine entsprechende Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) hierfür noch aussteht und auch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) den Nutzen der Auffrischimpfung mit den mRNA-Impfstoffen derzeit noch prüft, scheint die Gesundheitsminister der Länder nicht weiter zu stören. Die Impfverordnung sieht seit 1. September jedenfalls einen Anspruch auf Auffrischimpfung vor.
Apps schneller als DAV
Bereits seit einiger Zeit kommen nun Kunden in die Apotheken, die eine Auffrischimpfung erhalten haben und dafür ein digitales Zertifikat möchten. Das ist aber bislang nicht möglich, im DAV-Portal können die entsprechenden Daten nicht eingegeben werden. Bei der GMK ist man sich dessen anscheinend bewusst. Im Beschluss vom 6. September steht unter Punkt 5: „Die technische Umsetzung der Abbildung von Auffrischimpfungen im digitalen Impfnachweis befindet sich in der finalen Phase und wird im Laufe dieser Woche nutzbar sein.“
Dies trifft zumindest teilweise bereits zu. Seit vergangener Woche werden in den neuesten Versionen der CovPass-App und der Corona-Warn-App digitale Impfzertifikate für Auffrischimpfungen akzeptiert. Doch bislang konnten die Apotheken ein solches Zertifikat für Drittimpfungen im DAV-Portal nicht erstellen. Dies soll aber im Laufe dieser Woche möglich sein, teilte die ABDA-Pressestelle auf Anfrage mit. Dann soll es auch eine aktualisierte Handlungsanweisung für Apotheken geben.
Apotheken könnten enttäuschten Kunden nun zumindest ein Zertifikat in wenigen Tagen in Aussicht stellen. Der genaue Starttermin war bei Redaktionsschluss dieser AZ noch nicht bekannt. |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.