Wirtschaft

Curevac kündigt Verträge

Produktionsnetzwerk wird „verschlankt“

cha/dpa | Zu Beginn der Corona-Pandemie galt das Tübinger Biotechunternehmen Curevac als großer Hoffungsträger für die rasche Entwicklung eines mRNA-Impfstoffs. Doch die Ergebnisse waren enttäuschend und der Impfstoffkandidat hat bis heute keine Zulassung von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Als Konsequenz verkleinert Curevac nun sein Produktionsnetzwerk.

Curevac teilte am vergangenen Dienstag mit, dass die Verträge mit Wacker Chemie sowie Celonic gekündigt würden. Die Entscheidung sei eine Reaktion auf die geringere kurzfristige Spitzennachfrage nach Impfstoffen im Anschluss an die erste Welle der Pandemie-Impf­anstrengungen, hieß es. Dies habe zu einer weiter „veränderten Nachfrage“ nach Curevacs COVID-19-Impfstoffkandidaten der ersten Generation (CVnCoV) geführt. Dieser wird derzeit von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) geprüft.

Allerdings ist weiterhin offen, ob die EMA den Impfstoff zulassen wird. Ende Juni hatte Curevac bekannt gegeben, dass die Wirksamkeit von CVnCoV deutlich niedriger ist als die anderer mRNA-Impfstoffe. Dennoch strebt das Tübinger Biotechunternehmen eine Zulassung für die Alters­gruppe zwischen 18 und 60 Jahren an, in der das Curevac-Präparat eine bessere Wirkung als über alle Altersgruppen hinweg zeigt.

Finanzielle Details zu den Folgen der gekündigten Produktions­partnerschaften nannte Curevac nicht. Die Verträge mit Rentschler Biopharma und Novartis blieben bestehen.

Klinische Studie mit Impfstoff der zweiten Generation

Wie das Unternehmen weiter mitteilt, bedingt die Kapazitätsanpassung keine Einschränkung der Verfügbarkeit von klinischem Material für CV2CoV, dem gemeinsam mit GSK entwickelten COVID-19-Impfstoffkandidaten der zweiten Generation. Eine klinische Studie für CV2CoV werde voraussichtlich im vierten Quartal 2021 beginnen.

Auf Wacker Chemie hat die Kündigung des Vertrags keine größeren Auswirkungen, teilte der Münchner Konzern mit. Wacker will die frei werdenden Kapazitäten seiner niederländischen Impfstoffproduktion für andere Kunden nutzen. |

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