Lollytests zu teuer?

Die Schnelltest-Gutscheine bekommen Eltern von Kindern im Krippen- und Kindergartenalter von den jeweiligen Einrichtungen. Zwei Tests pro Kind und Woche sieht die bayerische Teststrategie vor, auf einen Gutschein werden zehn Tests ausgegeben. Zu Beginn des neuen Kitajahres wurde die Vergütung gesenkt: von ursprünglich 60 Euro auf die jetzt gültigen 42 Euro. Also 4,20 Euro je Test, die sich laut Bayerischem Apothekerverband (BAV) aus Sachkosten in Höhe von 3,50 Euro sowie 0,70 Euro für Beratung zusammensetzen. Laut dem zuständigen Ministerium hatte die Anpassung aufgrund der gesun­kenen Marktpreise zu erfolgen.

Doch nun ist die Lage anders. Die vierte Welle rollt über das Land, dank umfassender Testpflichten steigt die Nachfrage nach Schnelltests – und damit auch deren Preis. Das gilt natürlich auch für die bei Kleinkindern bevorzugten Lollytests. Kollegen berichten von Einkaufspreisen um die 3 Euro netto pro Test. Das sei bei einer Bruttovergütung von 42 Euro für zehn Tests wirtschaftlich nicht mehr darstellbar.

BAV: Es besteht keine Abgabeverpflichtung

Der Bayerische Apothekerverband weist auf Nachfrage darauf hin, dass die sogenannte bayerische Kita-Testverordnung bis 31. Dezember 2021 und damit auch der bislang vereinbarte Abgabepreis von 42 Euro je Berechtigungsschein gelte. Der Preis sei angesichts der Marktverhältnisse bei Inkrafttreten der Verordnung zum 1. September festgelegt worden. Zudem verweist der Verband darauf, dass für Apotheken keine Abgabeverpflichtung bestehe.

Tatsächlich stellt aber auch der BAV aktuell eine gestiegene Nachfrage nach Antigen-Schnelltests und damit verbunden auch ein Ansteigen der Bezugspreise fest. Man sei diesbezüglich bereits mit dem zuständigen Ministerium in Kontakt getreten. |