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Wirtschaft
AvP im Finanzausschuss
Insolvenzquote von 40 bis 70 Prozent im Gespräch
Im Januar hatte AvP-Insolvenzverwalter Dr. Jan-Phillip Hoos für sehr spezielle Fälle Aussonderungsrechte gewährt. Diese betreffen jedoch nur ausstehende Forderungen gegenüber Krankenkassen – und nur Apotheken mit einer Zusatzvereinbarung gegenüber AvP. Für die allermeisten Forderungen ist damit die Höhe der zu erwartenden Auszahlungsquote zur zentralen Frage geworden. Allerdings hatte Hoos eine mögliche Quote bisher nie beziffert. Nach Angaben aus Teilnehmerkreisen soll Hoos nun bei der Sitzung des Finanzausschusses des Bundestags erklärt haben, die Auszahlungsquote könnte bei 40 bis 70 Prozent der angemeldeten Forderungen liegen. Gegenüber der AZ wollte Hoos diese Zahlen jedoch nicht bestätigen. Er bleibe dabei, dass eine signifikante Quote zu erreichen sei. Allerdings machte Hoos genauere Angaben zu den angemeldeten Forderungen der Gläubiger. Insgesamt seien Forderungen von etwa 626 Millionen Euro angemeldet worden, davon etwa 345 Millionen Euro (etwa 55 Prozent) von Offizinapotheken, etwa 226 Millionen Euro (etwa 36 Prozent) von Krankenhausapotheken und etwa 55 Millionen Euro (etwa 9 Prozent) von sonstigen Gläubigern.
Angesichts der großen Beträge, um die es sich bei der AvP-Insolvenz handelt, ging es im Finanzausschuss auch wieder um die politische Dimension des Falls. Dazu erklärte der FDP-Bundestagsabgeordnete und Finanzexperte Frank Schäffler gegenüber der AZ: „Es gab schon sehr früh Hinweisgeber, deren Hinweisen die BaFin nicht entschieden und schnell genug nachgegangen ist. Die BaFin hat AvP als zu kleinen Fisch betrachtet, obwohl diese Milliarden Umsätze gemacht hat.“ |
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