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Arzneimittel und Therapie
Stuhltransplantation als Therapieoption beim Melanom
Durch die gezielte Transplantation von fäkalen Mikroorganismen in den Dickdarm von Melanom-Patienten konnten amerikanische Forscher das Ansprechen von Immuntherapeutika verbessern. Bei der im Science veröffentlichten Phase-I-Studie hatten 15 Patienten mit fortgeschrittenem metastasiertem Melanom, die zuvor nicht auf die Checkpoint-Inhibitoren Pembrolizumab (Keytruda®) oder Nivolumab (Opdivo®) angesprochen hatten, per Koloskopie Mikroorganismen von einem anderen Melanom-Patienten transplantiert bekommen, bei dem die Pembrolizumab-Therapie angeschlagen hatte. Und das mit Erfolg: Sechs der 15 Probanden wiesen danach eine Tumorreduktion oder langfristige Stabilisierung der Krankheit auf. Bei diesen Patienten konnte man eine erhöhte Zahl von spezifischen Bakterien im Stuhl feststellen, die mit der Aktivierung von T-Zellen und dem Ansprechen der Checkpoint-Inhibitoren in Verbindung gebracht werden. Ein Patient sprach auch nach über zwei Jahren noch partial auf die Immuntherapie an. Bei vier weiteren Probanden, die aktuell noch therapiert werden, ist die Erkrankung seit über einem Jahr nicht fortgeschritten. Insgesamt wurde die Stuhltransplantation von allen Patienten gut vertragen. Die Müdigkeit, die bei einigen von ihnen aufgetreten ist, wurde eher auf die Therapie mit Pembrolizumab zurückgeführt. In weiteren großen Studien soll das Darmmikrobiom als therapeutisches Ziel bei Krebserkrankungen untersucht werden. Auch bei rezidivierenden Clostridioides-difficile-Infektionen zeigte sich die Stuhltransplantation als hochwirksam: An Tag 40 bei 15 (79%) von 19 Patienten nach der Erstbehandlung war keine C.-difficile-Infektion mehr nachweisbar, nach der zweiten Behandlung an Tag 40 sogar bei 95%.
[Pressemitteilung des National Cancer Center, 4. Februar 2021, und Kao et al. Lancet 2021, doi:10.1016/S2468-1253(21)00007-8]
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