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Die Vor-Ort-Apotheke bleibt für die Menschen wichtig

ABDA-Umfrage zum Thema E-Rezept

cm/ral | Auch wenn das E-Rezept kommt, wünschen sich viele Menschen in Deutschland offenbar weiterhin die persönliche Beratung und den sozialen Kontakt in den Apotheken vor Ort. Das geht aus einer im Auftrag der ABDA vom Meinungsforschungsunternehmen Kantar durchgeführten Telefonumfrage hervor, an der insgesamt 1017 Menschen in Deutschland ab einem Alter von 14 Jahren teilgenommen haben.

Unter Heilberuflern ist das E-Rezept schon seit Jahren ein Thema, fragt man die Bürger auf der Straße, zucken die meisten jedoch nur mit den Schultern. Das ist eines der Ergebnisse der aktuellen Umfrage. 95 Prozent der Befragten wussten demnach nicht, dass die Einführung der elektronischen Verordnungen bereits zum Jahreswechsel bevorsteht. Und nur 37 Prozent von ihnen hatten überhaupt schon einmal etwas vom E-Rezept gehört. Entsprechend niedrig fallen auch die Erwartungen der Deutschen an das E-Rezept aus. Nur 27 Prozent sagten im Rahmen der Umfrage, sie sähen Vorteile in der elektronischen Verordnung im Vergleich zum Papierrezept. Die Mehrheit (58%) der Befragten steht der Einführung neutral gegenüber, Nachteile fürchten acht Prozent der Umfrageteilnehmer.

Foto: DAZ/Alex Schelbert

Unabhängig davon, ob sie ihr Rezept künftig auf Papier oder in elektronischer Form erhalten: Die meisten Deutschen wollen es weiterhin in der Vor-Ort-Apotheke einlösen.

Eine Frage des Alters

Aufgeschlüsselt nach Altersgruppen zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede: Während 47 Prozent der unter 30-Jährigen sich eher Vorteile von der Einführung des E-Rezepts versprechen und 41 Prozent von ihnen dem E-Rezept neutral gegenüberstehen, glauben nur 15 Prozent der über 60-Jährigen, dass ihnen die elektronischen Verschreibungen etwas bringen werden. Zwei von drei befragten Senioren (66%) gehen davon aus, dass sich dadurch weder Vor- noch Nachteile für sie ergeben werden.

Gefragt nach den möglichen Vorteilen, nannten die meisten einen Beitrag zum Umweltschutz durch Papiereinsparungen (69%), gefolgt von mehr Komfort (53%) und unkomplizierte Kommunikation mit der Apotheke (50%). Bei den möglichen Nachteilen gaben 48 Prozent an, die Beratung in der Apotheke könne entfallen. Rund 46 Prozent befürchten Datenschutzprobleme und 38 Prozent weniger soziale Kontakte.

Mit dem E-Rezept in die Apotheke

Für die Apotheken dürfte die Kernfrage aber wohl lauten: Wo werden die E-Rezepte landen? Bei den Versendern oder doch vor Ort? Den Umfrageergebnissen zufolge planen fast 60 Prozent der Menschen, das E-Rezept nicht digital zu nutzen. Sie wollen es sich ausdrucken lassen und wie gewohnt in ihrer Apotheke einlösen. Unter den über 60-Jährigen liegt der Anteil sogar bei 80 Prozent. Von denjenigen, die eine digitale Nutzung bevorzugen, wollen demnach drei von vier Bürgern ihre Arzneimittel selbst in einer Apotheke abholen, neun Prozent setzen auf Botendienste. Etwa jeder Siebte (14%) würde das Rezept an einen Arzneimittelversender schicken und sich seine Arzneimittel liefern lassen.

Telepharmazie schlägt Telemedizin

Was die Möglichkeit betrifft, sich über das Internet von einer Apothekerin oder einem Apotheker betreuen zu lassen, zeigt sich mehr als jeder Dritte offen: Über alle Altersklassen hinweg gaben 35 Prozent der Befragten an, einen solchen Service in Anspruch nehmen zu wollen.

Damit kommt das Konzept Telepharmazie bei den Bürgern etwas besser an als die Telemedizin: Insgesamt 28 Prozent können sich vorstellen, sich über das Internet von einem Arzt betreuen zu lassen, vier Prozent haben es schon getan. |

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