DAZ aktuell

Impfen bleibt ein Zankapfel

Kritik aus Rheinland-Pfalz

ral | Soll die Apotheke künftig Grippeimpfungen anbieten dürfen? Fragt man Ärzte dazu, hört man überwiegend ein „Nein“. So auch aktuell wieder aus Rheinland-Pfalz, wo im kommenden Herbst ein Modellversuch zur Grippeimpfung in der Apotheke starten soll.
Foto: Wyeth Pharma GmbH

„Impfen ist eine ureigene ärztliche Tätigkeit und gehört deshalb auch fest in die Hände von Ärztinnen und Ärzten“, schreiben die Landesärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung Rhein­land-Pfalz in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Das geplante Vorhaben, Grippeimpfungen im kommenden Herbst modellhaft in rheinland-pfäl­zischen Apotheken zu ermöglichen, sehen sie daher „äußerst kritisch“. Eine entsprechende Impfvereinbarung haben kürzlich der Apothekerverband Rheinland-Pfalz und die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland getroffen.

Eine Impfung ohne vorherige ärztliche Aufklärung „ist jedoch ganz und gar nicht im Sinne des Patientenschutzes. Das können wir nicht gutheißen“, kritisiert Dr. Günther Matheis, Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz. Und Dr. Peter Heinz, Vorsitzender des Vorstands der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz, gibt zu bedenken, dass es bei Schutzimpfungen in einigen Fällen zu lebensgefährlichen allergischen Reaktionen kommen könne. „Der Versuch, Schutzimpfungen welcher Art auch immer einer direkten ärztlichen Kontrolle zu entziehen, kann für Patientinnen und Patienten gefährlich werden“, warnt er. |

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