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Bessere Bedingungen im Praxisjahr
mp | Im praktischen Jahr werden die meisten Pharmaziestudierenden erstmals ins „kalte Wasser“ der Offizin geworfen. Studierende fordern, dass das „kalte Wasser“ besseren Standards folgt. Anfang Juni 2021 veröffentlichte der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) dazu ein Positionspapier.
Die Hälfte der Pharmazeuten im Praktikum (PhiP) müssen Krankheitstage von ihren Urlaubstagen abziehen oder nacharbeiten. Dies dürfe laut den Studierenden nicht länger so bleiben. Krankheitsbedingte Ausfallzeiten von zwei Wochen gefährden nach Ansicht des BPhD nicht den Ausbildungserfolg. Apothekenbetreiber sollen dies berücksichtigen.
Außerdem sollten die Apothekengewerkschaft (ADEXA) und der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheker (ADA) 10% der Arbeitszeit zum Lernen veranschlagen. So können Studierende Beratungsthemen vertiefen, die im Studium zu kurz gekommen sind. Laut den Autoren des Positionspapiers sollte PhiPs wöchentlich ein halber Arbeitstag für Recherchen oder Ausbildungsgespräche zustehen.
Auch kritisiert der BPhD die ADEXA und ADA, dass PhiPs nach Tarifvertrag weit unter dem Mindestlohn vergütet werden. Vor allem in der Stadt steigen die Lebenshaltungskosten, und 40-Stunden pro Woche zu arbeiten, mache es schwer, eine Nebeneinkunft zu erwirtschaften. Apotheken sollten sich in den ersten sechs Monaten am Mindestlohn orientieren. Bleiben die Pharmazeuten länger am selben Arbeitsplatz, sei der Lohn weiter zu erhöhen. Studierende, die zuvor Pharmazeutisch-technische oder -kaufmännische Ausbildungen abgeschlossen hatten, sollten auch nach PTA- oder PKA-Tarif entlohnt werden.
Von den Landesapothekerkammern fordern sie, den berufsbegleitenden Unterricht um digitale Angebote zu erweitern. Präsenz-Veranstaltungen sollten interaktivere Formate beinhalten. Das mündliche Dritte Staatsexamen wollen die Studierenden beibehalten - doch dafür müssten Landesprüfungsämter eine Vorbereitungszeit von mindestens zwei Wochen einkalkulieren. |
Quelle
Rahmenbedingungen in der Praktischen Ausbildung. Positionspapier des Bundesverbands der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) e. V. vom 7. Juni 2021
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