Prisma

Ba-ba-ba, du-du-du ...

Auch Fledermausbabys brabbeln gerne

Foto: lineartestpilot/AdobeStock

us | Bevor sie die ersten richtigen ­Worte lernen, beginnen Säuglinge zu brabbeln und zu plappern. Mit Lauten wie Da-da-da gehen sie die ersten Schritte auf dem Weg zur Sprache. Beim Brabbeln lernen die Babys ihre Artikulation zu kontrollieren und stärken neuromotorische Verbindungen. Auch einige wenige Tiere beginnen zu brabbeln, während sie von ihren Eltern die charakteristischen Gesänge oder Vokalisierungen lernen. Eines dieser Tiere ist die in Mittel- und Südamerika heimische große Sackflügelfledermaus (Saccopteryx bilineata). Ihre Jungen beginnen im zarten Alter von etwa drei Wochen ihre Stimme zu üben und ähneln dabei Menschenkindern. Das haben Forscher des Leibniz-Instituts für Evolutions- und Biodiversitätsforschung in Berlin festgestellt. Sie analysierten das frühe Gebrabbel von 20 Fledermausjungen in zwei wilden Populationen in Costa Rica und Panama. In den ersten zehn Wochen ihres Lebens verbringen die kleinen Fledermäuse jeden Tag etwa 30% ihrer Zeit mit Stimmübungen. Dabei erlernen sie 25 verschiedene Silben-Typen, die sie als Erwachsene schließlich zu zehn unterschiedlichen Lautäußerungen kombinieren. Brabbelperioden in jungen Fledermäusen dauern im Durchschnitt sieben Minuten. Dabei wiederholen die Tiere dieselben Silben mehrmals, ein Verhalten, dass auch bei mensch­lichen Säuglingen zu be­obachten ist. Ähnlich wie Menschenkinder produzieren die Fledermäuse bei ihren Übungen oft auch einen gewissen Rhythmus. Während menschliche ­Eltern ihrem plappernden Nachwuchs jedoch gerne antworten, blieben die Fledermauseltern ihren Kindern eine Antwort schuldig. |

Literatur

Fernandez AA et al. Babbling in a vocal learning bat resembles human infant babbling. ­Science 2021;373(6557):923-926. doi: 10.1126/science.abf9279

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