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Weitere Zeugen im Wettstein-Prozess
Ex-AvP-Chef wegen Steuerhinterziehung angeklagt – noch kein Urteil in Sicht
Vor dem Landgericht geht es aktuell „nur“ um Steuerdelikte Wettsteins, die aber nicht im direkten Zusammenhang zu den Geschehnissen stehen, die zur Zahlungsunfähigkeit von AvP Anfang September 2020 geführt hatten. Ihm wird vorgeworfen, von 2012 bis Ende Februar 2020 bei seinen Einkommensteuerbescheiden eine zu geringe Steuer festgesetzt zu haben – dahinter sollen verdeckte Gewinnausschüttungen stecken, die nicht gemeldet wurden. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft geht es um rund 8,8 Mio. Euro, die nicht gezahlt wurden.
Am vierten Verhandlungstag wurde deutlich, wie komplex der Sachverhalt ist. Ein Mitarbeiter des Finanzamts Düsseldorf Nord, der als Zeuge geladen war, erklärte, dass die Höhe und Vielfalt der Wettstein-Einkünfte auch in der eigenen Behörde als besonders angesehen wurden. Allein zwischen 2016 und 2019 soll Wettstein 13 Mio. Euro für die private Lebensführung aufgewendet haben. Dazu gehörte vor allem die Finanzierung der Fliegerei als Hobby – mit eigenem Flugzeug und Firma. Doch Wettstein soll auch in weitere Unternehmen und Immobilien investiert haben. Seine zunächst auf 15 Mio. Euro geschätzte Privatvilla konnte inzwischen mithilfe eines Maklers für rund 7,8 Mio. Euro veräußert werden.
Da die Höhe einer Strafe am Ende des Steuerprozesses maßgeblich davon abhängt, ob der hinterzogene Betrag zurückgezahlt werden kann, versucht Wettstein derzeit unter Hochdruck, sein Vermögen zu liquidieren.
Vor dem Landgericht sollen nun noch weitere Zeugen angehört werden. Kompliziert wird es insbesondere bei der Schuldfrage bezüglich der Steuererklärung für 2011, die Wettstein erst drei Jahre später abgegeben hatte. Um Fragen hierzu zu klären, wurden drei weitere Verhandlungstage bis Anfang November anberaumt. |
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