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Gesundheitspolitik
Gematik freut sich über 10.000 E-Rezepte
Mindestens 30.000 E-Rezepte sollen im Rahmen der laufenden Testphase erfolgreich abgerechnet werden – das gab die Gematik Ende Januar dieses Jahres bekannt. Dem vorangegangen war die Absage der geplanten bundesweiten Einführung des E-Rezepts zum 1. Januar kurz vor Weihnachten. Um dem im Vorfeld der Absage erhobenen Vorwurf mangelnder Transparenz entgegenzuwirken, bemüht sich die Gematik nun um eine offene Kommunikationspolitik. Auf ihrem TI-Dashboard liefert sie tagesaktuelle Zahlen zum Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen, u. a. zu den eingelösten E-Rezepten, den gesendeten elektronischen Arztbriefen und den gesendeten elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen an Krankenkassen.
Vergangenen Mittwoch war es nun so weit: Per Pressemeldung verkündete die Gematik, dass das E-Rezept in Deutschland „einen weiteren Meilenstein genommen“ habe – „10.000 eingelöste E-Rezepte wurden heute Vormittag verzeichnet“. Von den eingelösten E-Rezepten habe bislang kein einziges retaxiert werden müssen. „Die Entwicklung der Zahlen zeigt, dass das E-Rezept funktioniert und sich die Beteiligten zusehends sicherer fühlen und ihre Prozesse hinsichtlich des E-Rezeptes optimiert haben“, resümiert Gematik-Geschäftsführer Markus Leyck Dieken.
Allerdings sei die Situation bei den Softwareherstellern immer noch nicht befriedigend, moniert die Gematik: „Damit über 90% der Apotheken in Deutschland für das E-Rezept ready sind, müssen noch zwei Anbieter flächendeckend ihren Kunden Updates zur Verfügung stellen“, so die Pressemeldung. Ähnlich ist die Situation bei den Ärzten: „Auch bei den Praxissoftware-Systemen haben viele Hersteller das E-Rezept-Update ihren Kunden noch nicht zur Verfügung gestellt“, heißt es.
Brüssel macht Druck bei der Digitalisierung
Nicht zuletzt dank der schleppenden Einführung des E-Rezepts steht Deutschland in Sachen Digitalisierung im Gesundheitswesen bestenfalls im europäischen Mittelfeld. Deutlich weiter ist man beispielsweise in Dänemark: Nach einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) werden dort alle Patientendaten von der Diagnose über Behandlungen, Operationen, Medikationspläne und Laborwerte bis zum Impfstatus zentral gespeichert. „Krankenhäuser, Zahnarztpraxen, Labore, Apotheken oder Patienten können darauf in Echtzeit zugreifen. Sie benötigen dafür lediglich ein Handy“, so die FAZ. Damit ließen sich Doppeluntersuchungen und Medikationsfehler vermeiden sowie Abläufe effizienter gestalten.
Auf dieses Niveau will die EU-Kommission nun alle EU-Länder heben. Anfang Mai soll dazu ein EU-Gesetz für einen europäischen Gesundheitsdatenraum vorgelegt werden. Der Entwurf sieht laut FAZ vor, dass bis 2025 alle Versicherten in der EU problemlos mit dem Smartphone oder im Internet auf E-Rezepte, Laborergebnisse, Röntgenbilder, Entlassungsberichte und Impfnachweise zugreifen können. Und diese Daten Dritten, sprich Ärzten oder Apothekern, zugänglich machen können – sogar grenzüberschreitend. |
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