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Gesundheitspolitik
Kommentar: Digitales Tauziehen
Dass es bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen um eine ganze Menge Geld geht, steht wohl außer Frage. Interessant ist vielmehr, für wen dieses Geld auf der Einnahmen- oder Ausgabenseite steht. Die Unternehmensberatung McKinsey hat versucht, es im Rahmen einer aktuellen Studie neutral zu formulieren – nur vordergründig, versteht sich. In der Studie ist von einem immensen Nutzenpotenzial die Rede: 42 Milliarden Euro, also 12 Prozent der gesamten jährlichen Gesundheits- und Versorgungskosten, könnten eingespart werden, wenn die 26 empfohlenen digitalen Gesundheitstechnologien vollständig eingeführt werden. Mit Begriffen wie „Einsparen“ oder „Kostendämpfung“ lassen sich die Verantwortlichen in der Gesundheitspolitik bekanntlich gerne ködern. Doch die Erfahrung lehrt, und so auch das McKinsey-Papier, dass hinter den Versprechungen nicht unbedingt eine altruistische Weltanschauung steckt, sondern knallharte Profitgier. In diesem Fall der Bundesverband Managed Care, zu dessen Mitgliedern mögliche Profiteure von Digitalisierungs- und Deregulierungsmaßnahmen zählen. Dass sich eine Unternehmensberatung im Namen eines Interessenverbands von zum Teil börsennotierten Tech-Konzernen für eine Studie mit wissenschaftlichem Antlitz breitschlagen lässt, wundert wenig. Genauso wenig, dass der Deutsche Ärztetag mit voller Kraft versucht hat, Gesundheitsminister Lauterbach in Sachen Digitalisierung zu entschleunigen. Die Apotheker machen bei diesem digitalen Tauziehen glücklicherweise eine gute Figur: Sie haben zuletzt in vielerlei Hinsicht bewiesen, dass sie digital können und wollen.
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