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- AZ 38/2022
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Gesundheitspolitik
Kommentar: Ein Anfang ist gemacht
Zwar kam Gesundheitsminister Lauterbach nicht persönlich zur Eröffnung des Deutschen Apothekertags (DAT) nach München, aber immerhin beließ er es nicht bei einem kurzen Grußwort, sondern lobte die Apotheker ausführlich und stellte sich ihren Fragen. Das war der zweite wichtige Schritt, um den seitens der ABDA seit Lauterbachs Amtsantritt erfolglos angestrebten Dialog in Gang zu bringen. Der erste war bereits am Freitag vor dem DAT erfolgt. Dabei sicherte der Minister in einem persönlichen Gespräch ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening zu, dass die Politik zukünftig, anders als beim GKV-Finanzstabilisierungsgesetz, mit den Apothekern über Veränderungen beraten und nicht über sie hinweg entscheiden werde.
Das sind gute Aussichten. Denn auf das Spargesetz dürfte schon bald eine Strukturreform folgen, um die GKV-Finanzen nachhaltig zu stabilisieren. Dann ist es wichtig, dass die Apotheker mit am Tisch sitzen und nicht nur die Krankenkassen das Ohr der Politik haben. Von Bedeutung ist das vor allem auch, weil Lauterbach, wie bei der Diskussion mit den Apothekern deutlich wurde, mit den wirtschaftlichen Gegebenheiten des Apothekenwesens nicht sonderlich gut vertraut ist. Da dürfte es von erheblichem Vorteil sein, wenn die Apothekerseite ihm die korrekten Fakten präsentieren und ihre Sichtweise dazu erklären kann.
Bleibt zu hoffen, dass Lauterbach sich an seine Zusicherung hält und den Austausch mit den Apothekern pflegt. Auch wenn es, wie Overwiening in Anspielung auf die neun Monate Wartezeit auf das erste Gespräch formulierte, eine „schwere Geburt nach langer Schwangerschaft war“ – ein Anfang ist jetzt gemacht!
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