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Gesundheitspolitik
Kommentar: Mehr Zusammenhalt!
Die COVID-19-Impfungen sind in den Apotheken angekommen und mit ihnen wurden die Proteste einiger Ärztevertreter wieder hörbar. Kammer-, KV- und sonstige Verbandsrepräsentanten meinen, sich im Namen ihrer Mitglieder lauthals beschweren zu müssen, und bemühen immer dieselbe Leier: Impfungen durch Apotheker seien überflüssig, gefährlich und würden den Praxen die Umsätze schmälern. Dass in anderen Ländern seit vielen Jahren sehr positive Erfahrungen mit Impfungen in Apotheken gemacht werden, blenden die Standesvertreter dabei aus. Ein zusätzliches niederschwelliges Angebot kann nämlich die Impfquote insgesamt erhöhen und so auch die Bedeutung der Arztpraxen beflügeln. In den seltenen Fällen von behandlungsbedürftigen Impfnebenwirkungen wählen bekanntlich auch die Praxen die 112. Angebracht wäre also vielmehr, wenn das Thema Impfungen in der ärztlichen Standespolitik endlich entmystifiziert werden würde. In den allermeisten Fällen laufen diese nämlich standardisiert und unkompliziert ab, und weil neben dem individuellen Schutz auch die Allgemeinimmunität zählt, sollte das Impfangebot ohnehin so breit wie möglich aufgestellt sein. Die Mahnungen und Drohungen der Ärztevertreter werden auch diesmal wieder verhallen. Schön wäre ein konstruktiver Appell für mehr Zusammenhalt und Miteinander der verschiedenen Heilberufe, gerade im Hinblick auf Präventionsförderung und Pandemiebekämpfung. Das sorgt für Glaubwürdigkeit und Authentizität eines ärztlichen Berufsstands, der bekanntlich so viel mehr zu bieten hat, als sich über die Organisation einer Impfkampagne zu echauffieren.
Dr. Armin Edalat
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