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Gesundheitspolitik
Neue Digitalchefin im BMG
Susanne Ozegowski kommt von der TK / Edgar Franke ist zuständiger Staatssekretär
Als im Dezember die Gematik bekannt gab, dass neben sechs weiteren Experten auch Susanne Ozegowski als ordentliches Mitglied in das nationale Expertengremium für Interoperabilität im Gesundheitswesen berufen wurde, war diese noch Geschäftsbereichsleiterin Unternehmensentwicklung der Techniker Krankenkasse (TK). Laut ihrem Linkedin-Profil ist Ozegowski bis April 2022 in Elternzeit, doch an ihren Arbeitsplatz bei der TK wird sie nicht mehr zurückkehren: Wie das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage bestätigte, wird Ozegowski neue Leiterin der Abteilung 5 „Digitalisierung und Innovation“. Sie folgt damit auf Gottfried Ludewig (CDU), der im Rahmen des Regierungswechsels das Ministerium verließ und laut Medienberichten zur Telekom wechselte. Auf der Ebene der Parlamentarischen Staatssekretäre ist nunmehr der SPD-Politiker Edgar Franke für die Abteilung 5 zuständig.
Susanne Ozegowski, die u. a. einen Master of Public Health an der Charité Berlin erwarb und an der TU Berlin über regionale Unterschiede in der ambulanten Versorgung promovierte, war vor ihrer Tätigkeit bei der TK u. a. Geschäftsführerin des Bundesverbandes Managed Care. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) setzt große Erwartungen in die neue Digitalchefin: „Mit Dr. Susanne Ozegowski haben wir eine Digital-Expertin als Abteilungsleiterin gewonnen, die beides im Blick hat: die Patienten- und die Anwenderseite. Ihre langjährige Erfahrung bei führenden Krankenkassen wird uns helfen, die notwendige Digitalisierung im Gesundheitswesen zu beschleunigen. Denn wir haben viel vor: Die elektronische Patientenakte und das elektronische Rezept müssen endlich im Versorgungsalltag ankommen.“
Wie sich die neue Personalsituation im Bundesgesundheitsministerium auf die Apotheken auswirken wird, ist derzeit schwierig zu sagen. Franke, der zuletzt Berichterstatter der SPD-Fraktion für Apothekenthemen war, ist ein Anhänger des Rx-Versands und hatte sich seinerzeit in den Diskussionen um das Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz (VOASG) gemeinsam mit seiner jetzigen Staatssekretärskollegin Sabine Dittmar und dem aktuellen Bundesgesundheitsminister Lauterbach für einen Rx-Boni-Deckel eingesetzt. Dadurch hätten die Vor-Ort-Apotheken nur mit deutlichen finanziellen Einbußen mit den EU-Versendern gleichziehen können. Doch durch das nun geltende Rx-Boni-Verbot im GKV-Bereich dürfte dieses Thema zumindest vorerst vom Tisch sein. Inwieweit Ozegowski sich vornehmlich als Vertreterin der Kasseninteressen sieht oder aufgrund ihrer Expertise in Public Health das Große und Ganze – und damit auch die Interessen der Leistungserbringer – im Blick hat, wird sich zeigen müssen. |
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