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- DAZ 24/2022
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Prisma
Liebe liegt in der Luft
Moleküle im Atem verraten sexuelle Erregung
Den Versuch organisierte das „Sexlab“, eine Forschungsgruppe an der psychologischen Fakultät in Porto. Sie baten jeweils zwölf Männer und Frauen, sich Videos über Sport, die Natur, Horrorszenen oder pornografische Filme anzusehen. Die Wissenschaftler analysierten einerseits die Atemluft der Teilnehmenden, andererseits die Temperatur ihrer Genitalien. Letztere Methode gilt derzeit als Standard, um die sexuelle Erregung wissenschaftlich zu bestimmen. Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Chemie halfen dabei, die Atemluft per Massenspektrometrie zu untersuchen. Unmittelbar nachdem die Erotik-Szenen begannen, sank in der Atemluft der Zuschauer die Menge von CO2 und Isopren. Die Ursache könnte darin liegen, dass die Genitalien nun stärker durchblutet wurden, weniger aber Muskeln und Lunge. Bei den zwölf Männern stieg im Atem der Anteil aromatischer Verbindungen wie Indol, Kresol oder Phenol. Die Moleküle sind Abbauprodukte von Tyrosin und Tryptophan, die wiederum Vorläufer von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin darstellen. Letztgenannte Neurotransmitter sollen wesentlich zur Erregung beitragen.
Auch wenn bei einer Probandin während des Erotik-Clips sogar direkt Dopamin in der Atemluft bestimmt werden konnte, waren die Ergebnisse bei den Männern eindeutiger als bei den Teilnehmerinnen. Auch fühlten sich einige der Frauen durch die Filme nicht sonderlich erregt. Denn auch die Temperatur in den Genitalien stieg kaum. Um eindeutigere Erkenntnisse zu gewinnen, wollen die Mitarbeiter des „Sexlabs“ ihren Versuch mit einer größeren Zahl von Probanden wiederholen. |
Literatur
Wang N et al. Breath chemical markers of sexual arousal in humans. Scientific Reports 2022, doi:10.1038/s41598-022-10325-6
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