Arzneimittel und Therapie

Gelbfieber-Impfung auffrischen

STIKO empfiehlt zweite Impfung

dab | Jahrelange Diskussionen über den lebenslangen Schutz einer einzigen Gelbfieber-Impfung führten nun zu einer Neubewertung durch die Ständige Impfkommission (STIKO). Das Ergebnis: Sind zehn oder mehr Jahre nach einer Gelbfieber-Impfung vergangen, sollte vor erneuter oder bei fortgesetzter Exposition eine einmalige Auffrischungsimpfung erfolgen. Nach einer zweiten Dosis seien keine weiteren Auffrischungsimpfungen notwendig. Der Beschluss ergänzt die bisherige Empfehlung einer Gelbfieber-Impfung für Reisende in Endemiegebiete und Laborpersonal, das mit vermehrungsfähigen Gelbfiebervirus(GFV)-Wildtypstämmen arbeitet. Die Erstimpfung sollte mindestens zehn Tage vor GFV-Exposition erfolgen.

Haben Frauen ihre erste Gelbfieber-Impfung während einer Schwangerschaft erhalten, sollen sie vor erneuter oder bei fortgesetzter Exposition einmalig eine zweite Impfdosis erhalten, und zwar unabhängig vom Abstand zur ersten Impfung.

In Deutschland ist derzeit nur Stamaril®, ein ­attenuierter Lebendimpfstoff, zugelassen. Nach einer Impfung sollte eine Schwangerschaft für einen Monat vermieden werden. Er darf während der Schwangerschaft nur bei eindeutiger Indikation und nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verabreicht werden.

Bei Kindern, die ihre Impfung vor dem zweiten Geburtstag erhalten haben, soll vor wiederholter oder bei fortgesetzter Exposition eine zweite Gelbfieber-Impfung gegeben werden – allerdings frühestens fünf Jahre nach der Erst­impfung. Im Erwachsenenalter ist dann keine weitere Auffrischung nötig. Wurde ein Erwachsener als Kind nur einmal geimpft, wird vor erneuter Exposition eine zweite Impfdosis empfohlen. Erfolgte die Erstimpfung nach dem zweiten Geburtstag des Kindes, sollte vor erneuter oder bei bestehender Exposition frühestens nach zehn Jahren eine Auffrischungsimpfung erfolgen. Eine weitere Impfung sei danach nicht notwendig. |

 

Literatur

STIKO-Empfehlung zur Gelbfieber-Auffrischimpfung vor Reisen in Endemiegebiete und für exponiertes Laborpersonal. Epidemiologisches Bulletin 2022;32:3-35

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