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Arzneimittel und Therapie
Medikation unter der Lupe
Tipps und Tricks für die Medikationsanalyse – Fall 2: Ein Patient mit Schwindel
Einmal im Monat stellen wir in der DAZ und auf DAZ.online einen Fall vor und geben Anregungen für Lösungen. Dann sind Sie gefragt. Wie würden Sie vorgehen, um die Probleme in den Griff zu bekommen? Ihren Lösungsansatz können Sie dann in einem Webinar mit unseren Autorinnen und Autoren diskutieren, die ihrerseits einen Vorschlag präsentieren werden. Das Webinar zu unserem zweiten Fall, den hier Apothekerin Dr. Stefanie Brune, Leitung medizinisch-wissenschaftliche Abteilung der Scholz Datenbank, vorstellt, startet am 19. Oktober 2022 um 20:00 Uhr.
Der Fall
Frau M. kommt in die Apotheke, um für ihren Vater „Vertigoheel“ zu holen, nachdem sie davon im Radio gehört hat. Ihrem Vater ist immer wieder schwindelig, und obwohl er schon diese Herztropfen auf Empfehlung der Nachbarin nehme, werde es nicht besser. Außerdem habe sie vom neuen „Pillencheck“ in der Apotheke gelesen und nun fragt sie sich, ob das nicht auch etwas für ihren Vater sei. Dazu reicht sie Ihnen den Medikationsplan ihres Vaters und einen Zettel, auf dem handschriftlich die Herztropfen „Diacard“ mit der Dosierung „5 Tropfen morgens“ und „5 Tropfen abends“ notiert sind. Auf Rückfrage kann sie außerdem noch die Information geben, dass ihr Vater unter Bluthochdruck und Vorhofflimmern leidet.
Das Erstgespräch
Im Erstgespräch berichtet Herr M., dass er die morgendlichen Tabletten alle zusammen mit der Schilddrüsentablette einnehme und sich dann noch einmal hinlege. Abends nimmt er die Tabletten vor dem Zubettgehen, wenn er daran denkt.
Blutdruckwerte, Arztbriefe oder Laborwerte stehen nicht zur Verfügung. Da er nicht so oft den Blutdruck messe, nimmt er das Amlodipin regelmäßig, so Herr M.
Der Schwindel bestehe seit zwei Jahren, er habe aber mit seinem Arzt noch nicht darüber gesprochen. Zwar tritt der Schwindel auch auf, wenn Herr M. zu schnell aufsteht, aber darüber hinaus beschreibt er ein Schwindelgefühl, das auch zu anderen Zeitpunkten ohne erkennbare Ursache auftritt. Dass er in der Vergangenheit häufig auf die Toilette musste, was sich auch manchmal aufgrund des Schwindels zusätzlich schwierig gestaltete, hat er dadurch in den Griff bekommen, dass er weniger trinkt. Auf die Frage, seit wann er die Arzneimittel anwendet, antwortet Herr M., dass er die meisten Medikamente schon ewig nehme. Das Prostatamittel habe ihm vor ca. drei Jahren der Urologe verschrieben, und das Schlafmittel nehme er seit einem guten Jahr, nachdem er es vor etlichen Jahren schon einmal gut vertragen habe. Die Verordnung der Arzneimittel erfolge – abgesehen von Tamsulosin – in der Regel durch den Hausarzt.
Tipps und Tricks
Bei der Bearbeitung des Falles sollten die Beschwerden von Herrn M. im Fokus stehen. Dennoch ist die Medikation auf alle arzneimittelbezogenen Probleme (ABP) im Sinne der erweiterten Medikationsberatung zu prüfen. Oft ergeben sich durch die schrittweise und systematische Analyse der Medikation schon Hinweise auf die Lösung des Hauptproblems:
Einnahme und Anwendung
- Über- oder Unterdosierungen
- ungeeignetes Dosierungsintervall
- ungeeignete Anwendungszeitpunkte
- Anwendungsprobleme
- ungeeignete Darreichungsformen
- nicht sachgerechte Aufbewahrung
- mangelnde Therapietreue
Indikationen
- Arzneimittel ohne Indikation
- Indikation ohne Arzneimitteltherapie
- ungeeignete Arzneimittelauswahl
Kontraindikationen
(Pseudo-)Doppelmedikationen
Interaktionen
Nebenwirkungen
Lösungswege
Apothekerin Dr. Stefanie Brune wird am 19. Oktober 2022 um 20:00 Uhr mit Ihnen in einem Webinar Lösungswege diskutieren. Das Webinar ist buchbar unter https://akademie.dav-medien.de/medikation-unter-der-lupe-tipps-und-tricks-fuer-die-analyse-fall-2/. Unten stehender QR-Code führt gleich zur Buchung.
Das Webinar ist kostenfrei für Abonnenten der DAZ und Scholz online, Nichtabonnenten zahlen 35,00 Euro für die Teilnahme. |
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