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Gute Laune garantiert

Leipziger Fortbildungstag 2022

Für das ADEXA-Team ist die Leipziger Ruth-Pfau-Schule mit vielen guten Erinnerungen verbunden (siehe Kasten). Der diesjährige 17. Leipziger Fortbildungstag wird da keine Ausnahme bilden. Aber auch die Teilnehmenden wurden nicht enttäuscht: drei aktuelle Vorträge, die einmalige Atmosphäre im Hörsaal und Foyer sowie das Wiedersehen mit Kolleginnen und bei manchen auch mit dem eigenen Ausbildungsplatz sorgten für beste Laune.

Vom Dauerstress zur Dyssomnie: Wie beraten zu Schlaf­störungen?

Foto: Adexa

Claudia Peuke

Die meisten psychischen und phy­sischen Erkrankungen gehen mit Schlafstörungen einher, so Apothekerin Claudia Peuke in ihrem Vortrag. Aber auch bestimmte Persönlichkeitsstrukturen und Lebenssituationen machen anfällig für derartige Probleme; dazu kommt oft das Handy im Schlafzimmer oder andere ungünstige Rahmenbedingungen (Schlafhygiene!). Leiden in „normalen“ Jahren etwa 25 bis 30 Prozent der deutschen Bevölkerung unter Ein- und/oder Durchschlafstörungen, so sind es aktuell sogar vier von fünf Personen. Dafür sorgen nervöse Unruhe, Angst und dauerhafter Stress, die mit Corona, dem Ukrainekrieg und dessen Auswirkungen wie der hohen Inflation zu tun haben. Wie sollten Betroffene beraten werden, die mit ihren Schlafproblemen in die Apotheke kommen? Was gilt es von ihnen zu erfragen – hier geht es um die Stichworte Unverträglichkeiten, vegane Lebensweise oder Wechselwirkungen mit der laufenden Medikation. Neben den vorgestellten pflanzlichen Arzneimitteln, Homöopathika, H1-Antihistaminika, Tryptophan oder dem derzeit vielbeworbenen Melatonin gilt die kognitive Verhaltenstherapie als eine leitliniengerechte und wirk­same Empfehlung, betonte Peuke zum Abschluss. Diese wird auch von den Kassen als Regelleistung übernommen. Allerdings sind die langen Wartezeiten ein Schwachpunkt bei dieser Behandlungsoption.

Vom PI-Tag zum Leipziger Fortbildungstag

Eigentlich begann die gute Zusammenarbeit von ADEXA (damals noch BVA) und der heutigen Ruth-Pfau-Schule schon spätestens im Jahr 2001, als das 50-jährige Jubiläum der Pharmazieschule gefeiert wurde, erinnert sich Friedhelm Schlüter, der langjährige stellvertretende Schulleiter und als Lehrer in der PTA-Ausbildung tätig.

2005 fand dann der erste „PI-Tag“ mit 150 Teilnehmenden in der Schule an der Schönauer Straße statt, weiß Birgit Engelmann. Die Leiterin der Berufsgruppe PI/Apotheker­assistentinnen bzw. -assistenten war schon damals mit dabei. Inhaltlich ging es um die Beratung zur „ganzheitlichen Entgiftung“ sowie um die Grundlagen der Kommunikation und eine gelungene Gesprächsführung. Auch eine Schulführung stand damals auf dem Programm.

2010 wurde das beliebte jährliche Fortbildungs-Highlight dann umbenannt und auf diese Weise deutlich gemacht: Alle Apothekenberufe sind willkommen! Trotzdem ist es natürlich ein besonderer Mehrwert für PI, die in Leipzig ihr Ingenieursstudium absolviert haben, und für diejenigen PTA, die dort ausgebildet wurden, die einmalige Atmosphäre und die Räumlichkeiten wieder zu erleben. Zumal der Leipzig Fortbildungstag fast immer mit bestem Wetter aufwartet, der die Schule strahlen lässt – und auch die schönen Glasfenster, die mit Heilpflanzen- und anderen pharmazeu­tischen Motiven an die diversen Ausbildungsjahrgänge erinnern.

Die Kaffeepausen im Foyer, das Mittagessen in den Klassenzimmern und die Vorträge im holzbestuhlten Hörsaal – das ist schon etwas Besonderes! Und so freut sich das ADEXA-Team bereits jetzt auf ein Wiedersehen in Leipzig am 4. November 2023.

Fight or flight: Wie umgehen mit menschenfeindlichen Äußerungen?

Foto: Adexa

Johannes Karl

Was bewegt Menschen zu sexistischen, rassistischen, homophoben, antisemitischen bzw. migrantenfeindlichen Aussagen und Parolen – oder zu anderen gruppenbezogenen menschenfeindlichen Äußerungen? Und wie kann man am Arbeitsplatz Apotheke zeigen, dass man diese Haltung nicht teilt? Diesen Fragen gingen die Teilnehmenden in einem interaktiven Vortrag zusammen mit Johannes Karl von der Agentur für Change­management Goldjungs.Berlin nach.

Viele fühlen sich in solchen Situationen unsicher oder gar sprachlos. Hier solle man sich klarmachen: Was ist eigentlich mein Ziel? Will ich ein Statement setzen – oder zuhören und eine Beziehung aufbauen oder aber eine inhaltliche Diskussion führen? Wie kann ich mich vielleicht auch schützend vor angegriffene Kolleginnen oder Kollegen stellen? Mit Rationalität komme man in solchen Situationen oft nicht weiter, betonte Karl. Einem Stammkunden könnte man aber antworten: „Ich habe Sie immer als korrekten Menschen erlebt, aber das irritiert mich jetzt total/das möchte ich hier nicht hören/diese Aussage macht mich fassungslos.“ Wichtig sei zumindest so ein kurzes, aber klares und hörbares Statement, bevor man sich dann nach einer kurzen Pause der weiteren Beratung widmet.

Sonderzahlung, Arbeitszeit, Resturlaub: Was bewegt die ADEXA-Mitglieder?

Foto: Angela Pfeiffer/Adexa

Minou Hansen

Ende November erhalten viele ADEXA-Mitglieder ihr 13. tarifliches Monatsgehalt ausgezahlt. In Zeiten schmerzhaft hoher Preissteigerungen ist das ein besonders willkommener finanzieller Anspruch, der sich aus § 18 des Bundesrahmentarifvertrags bzw. des Rahmentarifvertrags Nordrhein ableitet. Beim Wechsel des Arbeitsplatzes, der Stundenzahl oder der Berufsjahresgruppe ergeben sich allerdings oft Fragen zur Sonderzahlung, die Minou Hansen, die Leiterin der ADEXA-Rechtsabteilung, klären konnte. In ihrem Vortrag ging es außerdem um aktuelle Themen und Gesetzesänderungen wie dem Nachweisgesetz oder der Übertragung von Urlaubsansprüchen ins Folgejahr. Die Teilnehmenden nutzten auch die Gelegenheit, ihre eigenen Fragen zu den angesprochenen Punkten loszuwerden.

Foto: Adexa

Der Eingang der Leipziger Ruth-Pfau-Schule

Nach dem Abschluss des dritten Vortrags standen noch viele Grüppchen bei Kaffee und Kuchen und angeregten Gesprächen zusammen. Hansen und ihre Kolleginnen Nicole Brendel (Organisation) und Bianca Schmidt (Regionale Geschäftsstelle Mitte & Ost) sowie Birgit Engelmann (Beirat Mitte & Ost, Berufsgruppenleitung Pharmazie-Ingenieure [PI]) freuten sich über viel positives Feedback und einen rundum gelungenen Tag, der vom Team der Ruth-Pfau-Schule wie in den Vorjahren tatkräftig unterstützt wurde. Ein großes Dankeschön dafür! |

Sigrid Joachimsthaler

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