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Arzneimittel und Therapie
Standardimpfstoffe für Säuglinge fehlen
Alternative Packungsgrößen sind verfügbar
dab | Lieferengpässe betreffen inzwischen sehr viele Arzneimittel, darunter auch immer wieder Standardimpfstoffe zur Grundimmunisierung von Säuglingen und Kleinkindern. Wie ist die Lage aktuell? Informationen zum deutschen Markt findet man auf der Internetseite des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI). Diese basieren auf den Meldungen pharmazeutischer Unternehmen, die mitteilen, wenn die Auslieferung eines Impfstoffs voraussichtlich für mehr als zwei Wochen unterbrochen ist. Das PEI erfasst differenziert, ob ein Impfstoff gänzlich nicht verfügbar ist oder nur einzelne Packungsgrößen von einem Engpass betroffen sind. Darüber hinaus werden alternative Packungsgrößen und voraussichtliche Verfügbarkeiten genannt.
Zurzeit (Stand: 17. November 2022) befinden sich vier Standardimpfstoffe zur Grundimmunisierung von Säuglingen und Kleinkindern auf der Liste der Impfstoffe, von denen bestimmte Packungsgrößen nicht lieferbar sind. Infanrix hexa®, Priorix-Tetra® und ProQuad® sind jeweils nicht einzeln verfügbar, sondern nur in Packungen zu je zehn Einheiten, bzw. Infanrix hexa® auch in Packungen mit 50 Einheiten. Von einem Lieferengpass bei Varilrix® ist die Packung mit zehn Einheiten betroffen, einzeln ist der Impfstoff erhältlich.
Gibt es für einen Impfstoff keine Alternative, wird auf Handlungsempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) verwiesen.
Das Paul-Ehrlich-Institut merkt auf seiner Internetseite an, dass die Verfügbarkeiten von Impfstoffen in einzelnen Apotheken und Regionen bedingt durch Handelsketten abweichen können. Informationen zu Impfstoffen, die über den Parallelhandel vertrieben werden, liegen dem PEI nicht vor.
Bei einer in der Apotheke festgestellten Versorgungslücke besteht die Möglichkeit einer Apothekeneinfuhr gemäß § 73 Abs. 3 Satz 1 Var. 1 AMG, worauf das PEI aufmerksam macht. |
Literatur
Lieferengpässe von Human-Impfstoffen. Informationen des Paul-Ehrlich-Instituts, 17. November 2022
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