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- AZ 17/2023
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Gesundheitspolitik
Kritik fruchtet teilweise
AOKen ändern Webseite mit Versender-Empfehlung
Am vergangenen Donnerstagmorgen war auf den AOK-Webseiten noch zu lesen: „Oft sind rezeptfreie Mittel in der Onlineapotheke kostengünstiger als in der Apotheke vor Ort. Wer regelmäßig rezeptfreie Medikamente zum Beispiel gegen Erkältungen oder leichte Schmerzen benötigt, also leichte Schmerzmittel oder Salben gegen Entzündungen verwendet, kann beim Kauf in einer Versandapotheke von günstigen Preisen profitieren.“
Am Tag zuvor hatte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening dazu per Pressemeldung erklärt, sie habe „kein Verständnis“ für solche Empfehlungen. „Arzneimittel sind ein beratungsbedürftiges Produkt – ihre Verharmlosung durch die Angebote auf Online-Shopping-Kanälen kann die Gesundheit von Menschen gefährden.“ Overwiening weiter: „Grundsätzlich sollten Krankenkassen ihren Versicherten keine Leistungserbringer empfehlen und sie zu bestimmten Anbietern lotsen.“
Overwiening warnte: „Man kann die kompetente Vor-Ort-Beratung in den Apotheken nicht durch eine anonyme Internet-Bestellung ersetzen.“ Auch bei nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimitteln gebe es zahlreiche Neben- und Wechselwirkungen, zu denen die Apothekenteams qualitativ hochwertig beraten.
Die Kritik scheint Wirkung gehabt zu haben. Seither ist der Tipp aus dem gemeinsamen Beitrag verschwunden. Doch so ganz will man von der Empfehlung wohl doch nicht lassen. So verbreitet die AOK Hessen auf ihrer Website einen Beitrag mit dem Titel „Medikamente kaufen – online oder vor Ort“, in dem der kostengünstige Kauf von OTC-Arzneimitteln bei Versendern weiterhin empfohlen wird. |
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