Gesundheitspolitik

Laumann zeigt ernsthaftes Interesse

Der NRW-Gesundheitsminister besucht Apotheke in Düsseldorf

mik | Bei einem Besuch der Kern-Apotheke in Düsseldorf informierte sich der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann über die Situation der Apotheken vor Ort. Deren Arbeit werde im ALBVVG nicht fair honoriert, stellte er anschließend fest.
Foto: AVNR

Beim Apothekenbesuch der Kern-Apotheke am 19. April 2023 in Düsseldorf (v. l. n. r.): NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, Apothekeninhaberin Michelle Pohst, Thomas Preis (Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein e. V.).

In Begleitung des Vorsitzenden des Apothekerverbandes Nordrhein Thomas Preis nahm Laumann sich eine Stunde Zeit, wie die Inhaberin der Kern Apotheke, Michelle Pohst, gegenüber der DAZ erklärte. Themen waren u. a. der tägliche Kampf mit den Lieferengpässen und die Präqualifizierung. Auf den Minister machte das offenbar Eindruck. „Die aktuellen Lieferengpässe besonders bei Antibiotika bereiten mir zunehmend Sorge“, heißt es in einer Presse­mitteilung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. Das geplante „Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei patentfreien Arzneimitteln und zur Verbesserung der Versorgung mit Kinderarzneimitteln“ (ALBVVG) sei laut Laumann allerdings „nicht weitreichend genug, um Lieferengpässen an der Ursache entgegenzuwirken und langfristig die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung zu sichern“. Außerdem: „Die von der Apotheke vor Ort geleistete Arbeit – auch in Hinblick auf die bestehenden Lieferengpässe, aber auch vor dem Hintergrund der hohen Inflation“ werde im Gesetzentwurf bislang nicht „wertgeschätzt und fair honoriert“.

Der Gesundheitsminister verdeutlichte in diesem Zusammenhang auch noch einmal einige Positionen der Landesregierung. Er forderte u. a., dass im laufenden Gesetz­gebungsverfahren der bürokra­tische Aufwand bei Apotheken abgebaut werde, zudem sollten Retaxationen auf ein „sinnvolles Maß“ beschränkt werden.

Michelle Pohst äußerte gegenüber der DAZ, sie sei von dem Besuch Laumanns „positiv überrascht“. Sie sei auf „ernsthaftes Interesse“ gestoßen und es habe sich nicht um „reine Symbolpolitik“ gehandelt. Man habe dem Minister mit Beispielen aus den vergangenen Wochen einen „guten Einblick“ geben können. Laumann habe sich „sehr engagiert“ gezeigt, die Anliegen der Apotheken voranzubringen und ihnen Gehör zu verschaffen. „Hoffen wir, dass dieser Aussage auch Taten folgen“, so Pohst. Zur Unterstützung gab sie Laumann eine Liste zu unnötigen bürokratischen Abläufen mit. |

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