Wirtschaft

Mangel auch in Kliniken

DKG-Chef Gaß: Probleme bei Beschaffung von Antibiotika

cha | Nicht nur in den Vor-Ort-Apotheken, auch in den Kliniken droht ein Mangel an Antibiotika. Das äußerte der Chef der Deutschen Krankenhaus­gesellschaft (DKG) Gerald Gaß gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Danach ist der Arbeitsaufwand, den die Kliniken für die Beschaffung von Medikamenten mit Lieferengpässen betreiben müssten, bereits „überbordend“. „Bis dato können die Krankenhäuser die Probleme durch einen erheblichen Mehraufwand im Rahmen der Beschaffung noch ausgleichen, aber dauerhaft wird es so nicht möglich sein, die Probleme zu lösen“, betonte der Verbandschef. Zugleich bestätigte Gaß gegenüber dem RND die Angaben von Kinderärzten, dass Kinder in Kliniken eingewiesen würden, weil in der ambulanten Versorgung eine Antibiotikabehandlung aufgrund des Medikamentenmangels nicht oder nur verzögert möglich ist. Es gebe allerdings „bisher nur einzelne Hinweise“ aus den Kliniken auf eine derartige Entwicklung. „Aber alleine die Ankündigung durch den Verband der Kinderärzte verdeutlicht, vor welchem Problem wir stehen“, betonte der DKG-Chef.

LÄK Rheinland-Pfalz gegen Rückfragepflicht

Bemerkenswerte Töne sind angesichts des Antibiotikamangels von der Landesärztekammer (LÄK) Rheinland-Pfalz zu hören. Während die Kassenärztliche Bundesvereinigung in ihrer Stellung­nahme zum Lieferengpassgesetz (ALBVVG) noch gefordert hatte, dass bei einem Austausch „eine Rückinformation der verordnenden Ärztin bzw. des verordnenden Arztes durch die Apotheke erfolgen“ müsse, äußerte nun eine Sprecherin der LÄK gegenüber der Deutschen Presse-Agentur im Zuge von Vorschlägen zur Bekämpfung des Antibiotikamangels: „Zugleich fordern wir aber auch, dass Apotheker nicht wie derzeit vorgeschrieben, bei jeder Verordnung beim ausstellenden Arzt nachfragen müssen, ob sie ein Ausweichmedikament abgeben dürfen. Diese permanente Rückfragepflicht bindet viel zu viel Zeit in Apotheken und Praxen.“ |

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