Gesundheitspolitik

Flyer, Poster und mehr

Hier gibt es Hilfestellungen für den Protesttag

mik/gbg | Die Apothekerschaft bereitet sich auf den Protesttag am 14. Juni vor. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass sich der Widerstand auf viele Weisen ausdrücken wird. Immer mehr Organisationen im Berufsstand stellen sich hinter den – nicht ganz offen ausgesprochenen – Streikaufruf der ABDA. Zuletzt hatten etwa die Freie Apothekerschaft, die Apothekengewerkschaft Adexa und der Verband innovativer Apotheken ihre Mitglieder auf­gefordert, Schließungen und Protestaktionen zu unterstützen.

Bei einer Umfrage auf DAZ.online zeigten sich in der vergangenen Woche rund Dreiviertel der mehr als 1500 Teilnehmenden bereit, sich in irgendeiner Art und Weise am Protesttag zu beteiligen. Nur knapp 7 Prozent wollen das nicht, der Rest ist unentschlossen – es gibt ja auch noch viele offene Fragen. Beispielsweise: Wie erkläre ich Patientinnen und Patienten, warum ich geschlossen halte? Hilfestellung bieten da Materia­lien, die bereits von verschiedenen Seiten angeboten werden.

Die Plakate oder Flyer – auch individuelle Initiativen mischen bereits mit – können gut als Ausgangspunkt genutzt werden, um Patientinnen und Patienten auf die Belange der Apothekerschaft aufmerksam zu machen und mit ihnen in den Dialog zu treten. Schließlich werden sie von den Schließungen und Protesten direkt betroffen sein – und sollen gleichzeitig von der Sache der Apotheken überzeugt werden.

Das „offizielle Material“ unter apothekenkampagne.de

„Apotheken kaputtsparen? Mit uns nicht!“, heißt es auf der Webseite apothekenkampagne.de der ABDA. Sie stellt im Login-Bereich ein Plakat zur Verfügung, auf dem die Schließung der Apotheke angekündigt wird und die Grundforderungen aufgezählt werden. Auf einem weiteren Plakat werden direkt die Patientinnen und Patienten angesprochen – „Wir protestieren – auch für Sie!“ – und es wird erklärt, warum man sich aus Protestgründen gezwungen sieht, die Apotheken zu schließen. Auf einem Handzettel, der bereits im Vorfeld ausgelegt und verteilt werden kann, werden noch einmal die Hintergründe der prekären Situation der Apotheken erläutert. Zudem gibt es allgemeine Tipps für die Apothekerschaft, wie der Protest effizienter gestaltet werden kann. Hierzu zählt neben Dekorationsempfehlungen unter anderem, die Mitarbeiter mit Argumentationshilfen und Infos zu den politischen Forderungen zu versorgen und vor allem auch Kommunalpolitiker und Lokalpresse einzuladen.

Infomaterial von der Freien Apothekerschaft

Auch auf der Webseite der „Freien Apothekerschaft“ (FA) lassen sich verschiedene Infomaterialien finden, die heruntergeladen werden können und entweder als Plakat oder Flyer verwendet werden können. Laut dem Verein „dürfen die Schaufenster von Deutschlands Apotheken gerne eine sehr deutliche Sprache sprechen und voll mit diesen oder anderen Plakaten sein“. Insgesamt werden 15 Motive angeboten. Auf diesen wird unter anderem ebenfalls auf die Gründe für Schließungen und Protest ver­wiesen. Informationen gibt es selbstverständlich auch zu den Forderungen der Apothekerschaft.

Protest-Checker – was machen die anderen?

Doch die Gretchenfrage ist offenbar für viele unentschlossene Inhaberinnen und Inhaber eine andere: Wie verhalten sich die Betriebe im Umfeld? „Falls meine zwei Kollegen vor Ort mitziehen, bin ich dabei ... Falls einer aber ausschert, schade ich mir eher selbst und lasse offen“, kündigt etwa ein Kollege auf Facebook an. „Sieht schon komisch aus, wenn ich als einzige zu mache“, schreibt eine andere Kollegin.

Die Freie Apothekerschaft hat das Problem erkannt und bietet auch hier eine Lösung an: Der Verein hat eine interaktive Karte entwickelt, in die sich jede Apotheke eintragen und angeben kann, ob sie mitmacht und wenn ja, was sie konkret plant. Der sogenannte Protest-Checker kann auf der Webseite des Vereins gefunden werden.

Die erste Vorsitzende des Vereins, Apothekerin Daniela Hänel, nennt die Initiative gegenüber der DAZ einen kleinen Schritt in Richtung Geschlossenheit des Berufsstands. „Diese Protestkarte soll verbinden und zeigt gleichzeitig, wenn sich alle eintragen, dass wir alle noch die flächendeckende Versorgung aufrechterhalten. Jedes weitere fehlende „A“ hinterlässt eine Lücke und stärkt leider den Versandhandel als alternativen, verzögerten „Teilversorger“. Vonseiten der Apothekerinnen und Apotheker hofft sie daher auf rege Beteiligung. |

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