Wirtschaft

Entrümpelung läuft

Noventi: Ab 2026 nur noch zwei Softwarelinien

jb | Der in finanzielle Schieflage geratene Dienstleister Noventi stellt sich derzeit neu auf. Dazu gehört neben Personalmaßnahmen auch das Softwareportfolio abzuspecken und drei von fünf Linien einzustellen. Bis Ende 2025 soll das vollzogen sein.

Mit der „Fokussierung 2025“ soll Noventi wieder auf Erfolgskurs kommen. Teil des Sanierungsprogramms ist unter anderem ein massiver Stellenabbau, außerdem will man sich aufs Kerngeschäft und einige zukunftsträchtige Projekte fokussieren. Zu letzten gehört bislang auch die Plattform gesund.de. Während die Personalmaßnahmen den Vorständen Mark Böhm und Frank Steimel zufolge nun abgeschlossen sind – nachdem 230 Mitarbeiter:innen im Januar das Unternehmen verlassen mussten, sollen nun nochmals 40 folgen – gebe es eine Reihe von Themen, die noch nicht final gelöst sind, wie die beiden gegenüber der DAZ einräumten, z. B. die Produktfokussierung, interne Prozesse und der Kundenservice.

Einen Schritt weiter ist man den Noventi-Vorständen zufolge allerdings bei der Verschlankung des Software-Portfolios. Zu Beginn der Fokussierung hatte Noventi angekündigt, nur noch AwintaOne und Prokas weiterführen zu wollen. Die drei anderen Linien, Pharmasoft, Infopharm und Jump sollen eingestellt oder verkauft werden.

Pharmasoft läuft nun zum Jahresende aus, den Apotheken, die das System nutzen, wurde gekündigt. Infopharm soll dann im nächsten Jahr folgen und Jump im übernächsten.

Für den Wechsel auf ein alternatives Warenwirtschaftssystem wird den Kunden Noventi zufolge dann ein konkretes Angebot für eine Umstellung auf Prokas unterbreitet. Im Falle von Pharmasoft hieß das, wer zum 30. April über das Kundenportal mein-noventi.de ein Angebot und einen Beratungstermin für eine Umstellung vereinbart hatte, bekam den Wechsel innerhalb dieses Jahres garantiert.

Es ist nicht Noventis erster Versuch, das Softwareportfolio zu entrümpeln. Vor ein paar Jahren sollte zum Beispiel One alle anderen Linien ersetzen, was nicht gelang. Allerdings war der Druck auch noch nie so groß wie jetzt. |

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