Gesundheitspolitik

Kommentar: Und das Hauptamt?

Julia Borsch

Die ABDA-Mitgliederversammlung hat vergangene Woche die Strukturreform beschlossen. Die Berater, die mit der Analyse und der Erstellung von Verbesserungsvorschlägen beauftragt wurden, haben nicht nur beim Ehrenamt, sondern auch beim Hauptamt so manche Baustelle ausgemacht. Sie schlugen vor, die Geschäftsstelle künftig durch zwei Personen führen zu lassen und dass sich das Hauptamt künftig mehr an den Prozessen als an den Disziplinen ausrichte. Letzteres behindert in den Augen der Berater die interne Zusammenarbeit. Der Vorschlag mit der Doppelspitze wurde nicht umgesetzt, aber immerhin fand die Idee, die Organisation künftig mehr an Prozessen als an Disziplinen auszurichten, Gehör.

Insgesamt fällt aber auf: Das Hauptamt kommt im verabschiedeten Konzept nur am Rande vor. Warum das so ist? Eine mögliche Erklärung ist, dass es für eine Umstrukturierung des Hauptamts anders als beim Ehrenamt keine Satzungsänderungen und somit auch keinen Beschluss der Mitgliederversammlung braucht. Das kann innerhalb der Geschäftsstelle geregelt werden. Da in den kommenden Jahren ohnehin ein Großteil der Geschäftsführer sowie der Hauptgeschäftsführer altersbedingt ausscheiden, wäre der Zeitpunkt für eine Neuaufstellung also günstig. Eine andere Möglichkeit, warum das Hauptamt nur sehr spärlich erwähnt wird, wäre, dass es Vorschläge zur Verbesserung gibt, die aber ignoriert wurden. Jedenfalls wird vermutlich niemand behaupten können, dass in der ABDA-Geschäftsstelle alles so gut läuft, dass sich gar nichts optimieren ließe. Wir dürfen gespannt sein!

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