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Wirtschaft
Stabile F&E-Ausgaben
VCI: Stagnation ist Rückschritt
„Die Branche hat den Standort Deutschland nicht aufgegeben“, sagte Thomas Wessel, VCI-Vorsitzender des Ausschusses Forschung, Wissenschaft und Bildung, am vergangenen Donnerstag. Die Politik müsse aber dieses Signal mit klaren Maßnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit erwidern, ansonsten folge der Stagnation eine Reduktion der Ausgaben. Eigentlich seien die stagnierenden Forschungsbudgets ein Rückschritt, da viele andere Industrienationen gewaltig in den Bereich investierten.
Wessel zufolge ist es der Branche in den vergangenen Jahren gelungen, den Standortnachteil Deutschlands durch Innovationskraft auszugleichen. „Wollen wir diesen Kurs beibehalten, müssen wir jetzt den Turbo zuschalten“, mahnte er. Mittlerweile gingen in der chemisch-pharmazeutischen Industrie fast 60 Prozent aller externen Forschungsaufträge ins Ausland. Beispiele zeigten, dass Unternehmen bereits Teile ihrer Forschung im Ausland aufbauen oder ins Ausland verlagern. Sei die Produktion erst einmal weg, folge die Forschung.
Weniger Bürokratie, besserer Zugang zu Daten
Claus Michelsen, Chefvolkswirt beim Verband Forschender Arzneimittelhersteller, sorgt, dass die private Innovationsquote in den vergangenen Jahren gesunken ist. „Das verdeutlicht, dass Deutschland mehr als eine kosmetische Erneuerung braucht“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Bürokratieabbau, schnellere Genehmigungsverfahren, mehr Digitalisierung mit einem Zugang zu anonymisierten Gesundheitsdaten für die private Forschung und eine Steuerpolitik, die Innovationsanreize setze, stünden dabei an erster Stelle. |
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