Wirtschaft

Apotheken stabilisieren!

Overwiening kontert Lauterbach

ks | Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geht davon aus, dass der GKV-Zusatzbeitrag für den „Durchschnittsbürger wahrscheinlich etwa 3 Euro pro Monat steigen“ wird. Vergangenen Donnerstag schrieb er auf X, ehemals Twitter: „Dafür bekommen wir bessere Medikamente, modernere Technologie, mehr Spe­zialisierung im Krankenhaus, mehr Digitalisierung. Das muss es uns wert sein.“ ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Over­wiening reagierte verwundert.

Ein Anstieg um 3 Euro ergebe sich, wenn der Zusatzbeitrag um 0,2 Beitragssatzpunkte steigen würde, erklärte Lauterbach. Der GKV-Schätzerkreis werde aber erst noch zusammenkommen, um eine genaue Finanzprognose zu erstellen.

Overwiening konterte Lauterbachs Post mit einem Statement im ABDA-Newsroom: „Es ist ja gut und richtig, wenn der Minister endlich erkennt, dass Investitionen nötig sind, um die Versorgung in Deutschland qualitativ hochwertig zu halten. Völlig unverständlich ist vor diesem Hintergrund aber, dass Herr Lauterbach sich weiterhin weigert, mit der Apothekerschaft über die Stabilisierung der Apotheken vor Ort zu sprechen. Denn bevor es darum geht, ‚bes­sere Medikamente‘ zu bekommen, sollten wir dafür sorgen, dass die Menschen in unserem Land überhaupt noch Arzneimittel bekommen – und dafür müssen die Apotheken vor Ort gestärkt werden.“

Länder auf der Seite der Apotheken

Die ABDA-Präsidentin erinnerte daran, dass der Minister auch ein Votum aus den Bundesländern ignoriert. Denn erst im Mai dieses Jahres hatte sich der Bundesrat mehrheitlich für eine finanzielle Stärkung der Apotheken ausgesprochen. Entgegen dieser Empfehlung sei die Apothekenhonorierung zuletzt sogar gekürzt worden. Erneut machte Overwiening deutlich, dass „nach Jahrzehnten Honorar-Stillstand und vor dem Hintergrund immens gestiegener Kosten“ Investitionen in die Apotheken dringend notwendig seien. „Wenn der Minister es ernst meint mit seiner Aussage, die Versorgung verbessern zu wollen, gilt es jetzt, die Apotheke zu stabilisieren. Nur eine Honoraranpassung kann ein weiteres Absinken der Apothekenzahl noch verhindern.“ |

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