Wirtschaft

Redcare I: Kräftiges Umsatzplus

Zukauf von Mediservice bringt auch Schwung ins (Schweizer) Rx-Geschäft

ts | Die geschäftliche Entwicklung beim niederländischen Arzneimittelversender Redcare Pharmacy (ehemals Shop Apotheke) nimmt immer mehr an Fahrt auf. Das zeigen die in der vergangenen Woche am Donnerstag veröffentlichten vorläufigen Zahlen für die ersten neun Monate dieses Jahres.

Wie das Unternehmen mitteilte, stieg der Konzernumsatz im dritten Quartal im Vergleich zur Vorjahreszeit um 67 Prozent auf 475 Millionen Euro (3. Quartal 2022: 285 Millionen Euro). Im bisherigen Jahresverlauf wuchs der Umsatz um 45 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro (1. bis 3. Quartal 2022: 877 Millionen Euro). Ohne Berücksichtigung des im Mai 2023 gegründeten Joint Ventures mit dem Schweizer Gesundheitsdienstleister Galenica unter dem Dach von Mediservice betrug das organische Wachstum den Angaben zufolge 26 Prozent im dritten Quartal und 24 Prozent im Neunmonatszeitraum. Ob das Unternehmen nun die Gewinnschwelle erreicht hat, dazu äußert es sich nicht.

Rezeptfreie Produkte bleiben Wachstumstreiber

Wie schon in den vergangenen Quartalen kam das Wachstum vor allem aus Geschäften mit nicht verschreibungspflichtigen Produkten (Non-Rx). Diese legten im dritten Quartal organisch ein Plus von 27 Prozent auf 319 Millionen Euro hin, im Vergleich zu 252 Millionen Euro im dritten Quartal 2022. Im Jahresverlauf erreichten die Non-Rx-Umsätze 979 Millionen Euro, ein Plus von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Zahl aktiver Kunden hat weiter zugelegt – sie betrug zuletzt 10,5 Millionen und lag damit um 400.000 höher als zum Ende des zweiten Quartals.

Das Umsatzwachstum spiegelt sich auch in den verschiedenen Regionen wider, in denen Redcare Pharmacy tätig ist. So legte der Erlös im Segment DACH (Deutschland, Österreich und Schweiz) im dritten Quartal um 74 Prozent auf 389 Millionen Euro zu. Ohne das Schweiz-Joint-Venture habe das Wachstum 22 Prozent auf 272 Millionen Euro betragen, so das Unternehmen. Im bisherigen Jahresverlauf wuchs der Umsatz im DACH-Segment um 49 Prozent und erreichte 1 Milliarde Euro. Zwar entfiel das Gros der Umsätze in DACH auf Non-Rx-Geschäfte, jedoch legten die Erlöse mit verschreibungspflichtigen Medikamenten kräftig um 374 Prozent auf 156 Millionen Euro zu. Der Grund ist, dass das Joint-Venture stark im Rx-Bereich tätig ist.

Im Segment International (Belgien, Italien, Frankreich und Nieder­lande) stieg der Umsatz im dritten Quartal um 41 Prozent auf 86 Millionen Euro.

„Ausdruck der Attraktivität und Beständigkeit“

Olaf Heinrich, Vorstandschef von Redcare Pharmacy, wertet die Entwicklung als „Ausdruck der Attraktivität und Beständigkeit unseres Leistungsangebots“. Hinter der Performance stehe aber auch die Tatsache, „dass wir uns tagtäglich auf eine exzellente Auftrags­abwicklung konzentrieren und gleichzeitig das enorme Wachstumspotenzial unserer Märkte nutzen.“

Der vollständige Zwischenbericht für das dritte Quartal 2023 soll am 31. Oktober 2023 veröffentlicht werden. |

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