Wirtschaft

Bereit für den Protestmonat

APOkix-Umfrage zum DAT 2023 in Düsseldorf

mik | Die Apothekerschaft interessierte sich dieses Jahr deutlich mehr für den Deutschen Apothekertag (DAT) als noch im Vorjahr und: Sie ist bereit für die nächsten Protestaktionen. Das zeigt die jüngste APOkix-Umfrage. Der überwiegende Teil der befragten Apothekenleiterinnen und -leiter findet demnach, dass der DAT eine gute Plattform ist, um zu diskutieren und die Politik mit den eigenen Forderungen zu konfrontieren. Aber: Auch wenn die befragten Apothekenleiterinnen und -leiter meinen, dass in Düsseldorf die richtigen Fragen behandelt wurden, waren sie letztlich nicht mit den Ergebnissen zufrieden.

Zwischen dem 4. und dem 16. Oktober hatte das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH Köln) seine allmonatliche Umfrage nach der Stimmung unter den Apothekenleiterinnen und -leitern durchgeführt. Es antworteten zwischen 135 und 178 Personen. Die Zu­satzfragen drehten sich um den Apothekertag. Demnach sagten 74 Prozent der Befragten, sie würden sich sehr (34 Prozent) oder etwas für den DAT interessieren. Das zeigt sich auch in der Rezep­tion der Berichterstattung: Während 2022 nur 16 Prozent sagten, sie hätten diese sehr intensiv oder eher intensiv verfolgt, waren es in diesem Jahr 60 Prozent. 29 Prozent hatten im vergangenen Jahr noch gesagt, sie hätten (fast) gar nicht nach Berichten zum DAT geschaut, dieses Jahr sagten dies nur sieben Prozent.

Stärkere Polarisierung

Mit Blick auf die Zufriedenheit mit den Ergebnissen zeigt sich im Gegensatz zum vergangenen Jahr eine stärkere Polarisierung. Während mehr der Befragten mit den Ergebnissen sehr zufrieden oder eher zufrieden waren (19 Prozent im Vergleich zu 14 im Jahr 2022), waren aber auch mehr sehr unzufrieden mit den Ergebnissen (33 Prozent 2023, 24 Prozent 2022).

Nerv der Zeit getroffen

78 Prozent gaben an, dass sie den DAT prinzipiell für eine gute Plattform halten. Die Auswahl der Themen scheint auch den Nerv der Zeit getroffen zu haben. 89 Prozent stimmten der Aussage zu, es seien die richtigen Themen beleuchtet worden. Nachgefragt zeigt sich aber, dass bei der Behandlung der einzelnen Themen, beispielsweise den pharmazeutischen Dienstleistungen, noch Luft nach oben gewesen wäre. Kritisiert wurde, dass die in die Ausschüsse verwiesenen Themen nicht ausreichend bearbeitet oder umgesetzt werden. 87 Prozent stimmten dieser Aussage zu.

Die Erwartungshaltung für das kommende Jahr hat ein Rekordtief erreicht.

Lauterbach macht Angst

Wenig überraschend blicken die Apothekenleiterinnen und -leiter kritisch auf den Beitrag von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zum DAT. 91 Prozent der Befragten stimmten der Aussage voll und ganz zu, dass das von ihm geplante Konzept von „Apotheken light ohne Rezeptur und Notdienst“ ihnen Angst um ihren Berufsstand mache. 17 Prozent stimmten eher zu. Sechs Prozent sagten, dass sie der Aussage überhaupt nicht zustimmen.

Protest? Ja, bitte

Die Zustimmung zu den geplanten Protesten ist konsequenterweise sehr groß. Insgesamt 93 Prozent der Befragten wollen sich daran beteiligen. Dabei herrscht sogar Ungeduld: Denn wiederum 93 Prozent sagen, dass der Protestmonat längst überfällig sei.

Die Umfrage zeigt auch: Der DAT oder sehr viel mehr Lauterbachs Ankündigungen haben den Apothekern auf den Magen geschlagen. Das Barometer zur Einschätzung der aktuellen Lage fiel im Vergleich zum Vormonat um fünf Punkte auf 54,9 – im Vorjahr lag es noch bei 80,7. Noch schlimmer sieht es bei den Erwartungen für die kommenden zwölf Monate aus: Das Barometer fiel auf einen Negativrekord von 37,7 Punkten. Im September lag es noch bei 43,5, im vergangenen Oktober bei 45,2 Punkten. Ein Indexwert von 100 entsteht bei einer ausgeglichenen Stimmung. |

APOkix wird vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) initiiert und durchgeführt, die Noweda eG unterstützt APOkix im Rahmen eines Sponsorings, Medienpartner ist der Deutsche Apotheker Verlag.

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