Gesundheitspolitik

Gesundheitswesen verliert an Ansehen

cha | Das Gesundheitswesen hat deutlich an Ansehen verloren – das zeigt eine Allensbach-Umfrage im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).

Welche Stärken und welche Schwächen hat Deutschland aus der Sicht seiner Bürger? Wie sieht die zukünftige Entwicklung aus? Unter anderem dazu führte das Institut für Demoskopie Allensbach eine Umfrage im Auftrag der FAZ durch.

Das Ergebnis zeigt, dass das Gesundheitswesen einen erheblichen Ansehensverlust erlitten hat. Laut FAZ sahen noch im Jahr 2017 81 Prozent der Befragten darin eine besondere Stärke Deutschlands, aktuell sind es nur noch 60 Prozent. Dagegen empfinden 39 Prozent unser Gesundheits­wesen als Schwachstelle; 2017 gaben dies nur 18 Prozent an.

Die Hauptursache dafür dürfte im Bereich der Pflege liegen. Danach gefragt, wo es größere Probleme gibt, nennen 94 Prozent der Teilnehmer „Wenig Pflegepersonal“. Es folgen „Wenig Handwerker“ und „Bundeswehr“ (je 75 Prozent) und „Zuverlässiger ÖPNV“ (72 Prozent). Doch bereits an fünfter Stelle steht mit 68 Prozent „Verfügbarkeit Medikamente“. Damit nehmen mehr als zwei Drittel der Befragten Lieferengpässe als ernsthaftes Problem wahr. Das ist insofern bemerkenswert, als kaum anzunehmen ist, dass so viele Menschen bereits persönliche Erfahrungen damit haben.

Grundsätzlich sind die Befragten der Ansicht, dass Deutschland viele Stärken hat: So schätzen 84 Prozent das kulturelle Angebot, 83 Prozent Lebensstandard und -qualität sowie 79 Prozent das Qualitätsbewusstsein von Bevölkerung und Unternehmen. Dennoch fällt der Blick in die Zukunft eher trübe aus: Nur 31 Prozent glauben, dass Deutschland sich in den nächsten zehn Jahren gut ent­wickeln wird. Und während vor fünf Jahren 59 Prozent annahmen, dass Deutschland in 10 bis 15 Jahren noch zu den führenden Wirtschaftsnationen gehören wird, sind es in der aktuellen Umfrage nur 39 Prozent. |

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