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Gesundheitspolitik
Mit Apozack auf Zack
Apothekerehepaar startet Lieferdienst
Jamal Aoulad Ali, Inhaber der Gelsenkirchener Hans-Sachs-Apotheke, sieht die zahlreichen digitalen Verkaufsplattformen für Arzneimittel mit gemischten Gefühlen. Nach seiner Ansicht schieben sich die meisten dieser Angebote zwischen Apotheken und Kunden. Die jeweilige Vor-Ort-Apotheke verliere dabei an Sichtbarkeit, die Kunden wüssten oft nicht, wo sie ihre Arzneimittel bestellen.
Auslieferung erfolgt in 90 Minuten bis zwei Stunden
Das wollen Aoulad Ali und seine Frau Filiz, ebenfalls Apothekerin und Inhaberin der Gelsenkirchener „Alten Apotheke“, mit einem neuen Lieferdienst namens Apozack ändern. Bei diesem Angebot, sagt Jamal Aoulad Ali gegenüber der AZ, würden die Kunden direkt bei ihrer Apotheke die gewünschten Produkte ordern. Apozack werde diese dann innerhalb von etwa 90 Minuten bis zwei Stunden in der Region Gelsenkirchen ausliefern. „Ausschlaggebend ist, dass der Kunde in seiner Stammapotheke bestellt“, so der Unternehmer. Und fügt hinzu: „Wir wollen dazu beitragen, die niedergelassenen Apotheken zu stärken, indem wir den Lieferservice professionalisieren.“
Vier bis sieben Euro pro belieferter Adresse
Die Auslieferung soll mittels zweier E-Autos, eines E-Lastenrades sowie eines E-Rollers geschehen. Vier bis sieben Euro dürfte dies nach Angaben Aoulad Alis die Apotheken pro Tour und belieferter Adresse kosten; eine Umsatzbeteiligung sei nicht vorgesehen. Er gibt zu, dass die Kalkulation für die Apotheken „schwierig“ sein könnte, „wenn man mit spitzem Bleistift“ rechnet. Allerdings sei der positive Effekt der Kundenbindung langfristig zu sehen. Im Übrigen könnten die Apotheken damit gegebenenfalls auf ihre eigenen Botendienste verzichten oder Apozack lediglich als Ergänzung zu ihrem eigenen Service nutzen.
Aktuell befindet sich das Start-up im Testbetrieb mit den beiden Apotheken der Aoulad Alis. Offizieller Starttermin des Unternehmens soll dann der 1. März sein, wenn auch eine Internet-Präsenz freigeschaltet wird, über die die Kunden zu den individuellen Webseiten ihrer gewünschten Apotheke gelangen können. Den Fokus wollen die beiden dabei auf die 52 Gelsenkirchener Apotheken legen und ihnen demnächst das Konzept vorstellen. Eine spätere regionale Ausweitung will Aoulad Ali allerdings nicht ausschließen.
Das Start-up mit der Gesellschaftsform einer GmbH & Co. KG hat nach seinen Worten bislang rund 40.000 Euro an eigenen Investitionskosten verschlungen. Darüber hinaus werde das Projekt von der Wirtschaftsförderung der Stadt Gelsenkirchen finanziell unterstützt. |
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